Landshuts Trainer Markus Böhner nach 31:30-Heimcoup gegen Regensburger Startruppe „wahnsinnig stolz“ auf seine Handballer
Sowas nennt man wohl einen gelungenen Saisonstart: Nach ihrem 32:29-Auftaktsieg in Erlangen-Bruck gewannen die Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut am Samstag auch ihre Heimpremiere und bezwangen die erstmals in Bestbesetzung angeflatterten „Adler“ der SG Regensburg vor rund 450 Zuschauern im Sportzentrum West mit 31:30 (14:14) Toren.
„Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft und muss vor ihr den Hut ziehen. Sie zeigte wie schon vor einer Woche unbedingten Siegeswillen gegen eine hochkarätig besetzte Truppe, deren Saisonetat um ein mehrfaches über dem unseren liegt“, jubelte TGL-Trainer Markus Böhner nach dem Derbycoup. Mit dem war angesichts der Landshuter Ausfall-Liste nicht unbedingt zu rechnen – aber unverhofft kommt bekanntlich oft. Letzteres galt auch für Daniel Scheibengraber. Das gesundheitlich angeschlagene TG-Eigengewächs hatte Böhner am Samstag eigentlich nicht auf der Rechnung und wurde vorsichtshalber fast nur im Angriff eingesetzt. Doch dort avancierte Scheibengraber mit seinen „geradezu unglaublichen Wurfvarianten“ (O-Ton Böhner) neben dem ebenfalls siebenfachen Torschützen Lukas Eichinger, „Matze“ Müller (6) und Enis Kabashi (5 Tore) zu den spielentscheidenden Protagonisten im rot-weißen Leiberl. Die physisch mit ihrem hoch aufgeschossenen Rückraum unheimlich präsenten Oberpfälzer führten zwar im ersten Abschnitt meistens, konnten sich freilich erst in der 28. Minute (11:14) um mehr als ein Tor absetzen. Aber noch vor der Pausensirene glichen Eichinger, Florian Schindlbeck und Kabashi für die TG Mipa wieder aus.
Im zweiten Akt dieses Handballkrimis legten dann die Gastgeber bis zum 18:17 (35.) vor, gerieten anschließend zwar wieder mit zwei Toren ins Hintertreffen, aber das 20:22 in der 42. Minute sollte denn auch die letzte Gästeführung in dem Spiel gewesen sein. Dann zeigten die Niederbayern nämlich, dass Moral und Kampfgeist manchmal Berge versetzen können. Landshut drehte den Spieß um (24:22/44.), spielte in der Folge aber im Angriff zu ungeduldig, um die Vorentscheidung herauszuwerfen. Regensburg glich in dem harten (TGL neun Strafzeiten, SG acht), aber nie unfairen Ostbayern-Derby immer wieder aus. Der für die letzten zehn Minuten ins Tor zurückgewechselte Lukas Sigl hielt nun einige ganz wichtige Bälle, und als „Monte“ Schindlbeck in einer Landshuter 6:0-Situation – Eichinger saß eine Zweiminutenstrafe ab und Böhner hatte anstelle des Torwarts einen sechsten Feldspieler eingewechselt – mit einer feinen Einzelleistung in der 58. Minute auf 30:28 erhöhte, waren die Hausherren auf Siegkurs. Zwar glichen die „Adler“ in den beiden hektischen Schlussminuten durch Marwin Wunder und Konstantin Singwald nochmals zum 30:30 aus. Doch auf Scheibengrabers siebte „Bude“ 31 Sekunden vor Ultimo wussten sie keine Antwort mehr.
TG Mipa Landshut (Tore): Adrian Müller, Sigl; Schindlbeck (3), Christ (2), Tschaak, Scheibengraber (7), Matthias Müller (6), Auernhammer, Kabashi (5), Obermayr, Elezovic, Eichinger (7), Koprek (1). -fe-