TG Mipa beim 32:28 in Haching wieder mal die Mannschaft der letzten Minuten
„Auswärtssiege sind schön“, heißt es im Sport. Und wenn sich diese Erfolgserlebnisse auch noch in einem sogenannten Derby einstellen, ist der Spaßfaktor gleich doppelt so hoch. So wie am Samstagabend bei der TG Mipa Landshut, den den Südbayern-Klassiker der Handball-Bayernliga in Unterhaching bei HT München mit 32:28 (15:14) gewann und damit ihren Platz in der Spitzengruppe der bayerischen Beletage untermauerte.
Wie immer in den engen Spielen der laufenden Runde, konnten die Niederbayern eine lange Zeit völlig offene Partie auf der Zielgeraden für sich entscheiden. „Ich hab’ den Hachinger Trainer vorher gewarnt, dass, wenn sie gewinnen wollen, es zwei, drei Minuten vor Schluss nicht unentschieden stehen darf. Da sind wir anscheinend mental ziemlich stark momentan“, grinste noch am Tag danach TGL-Chefanweiser Markus Böhner. Der in seinem Team trotz der anhaltenden Erfolgsphase weiter viel Luft nach oben sah: „Wir haben es uns viel zu schwer gemacht, durch viele taktischen Fehler und fehlender Einstellung zu diesem Derby. Zu Beginn waren wieder mal einige unserer Schlüsselspieler nicht hundertprozentig bei der Sache“, monierte der Landshuter Trainer. Zweifellos Jammern auf hohem Niveau im Vergleich zu Böhners Münchner Kollegen Thomas Schibschid und Friedrich Stoller. Das erst seit Ende Oktober amtierende Übungsleiter-Duo wartete auch im dritten Spiel vergeblich auf einen Sieg und schwebt mit der HT München (11./5:13 Punkte) weiter in akuter Abstiegsgefahr.
Der unbedingte Wille, dies zu ändern, war den ohne ihren Ex-Profi Nicolas Gräsl aufgelaufenen Hachingern zu Beginn deutlich anzumerken. Bis zur 11. Minute (4:3) legten stets die Gastgeber vor. Danach kamen die Landshuter auf Betriebstemperatur und ihr Angriffsmotor lief bis zu einer 11:7-Führung in der 20. Minue richtig rund. Mit „schusseligen Fehlern“ (O-Ton Böhner) verpassten es die Gäste in dieser Phase, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Münchner kamen zurück ins Spiel (12:12/25.), weil die TG-Deckung die agilen Martin Dauhrer und Philipp Heinle (8 Tore) nicht in den Griff bekam und HT-Rechtsaußen Valentin Elmer mit zehn Toren eine fast hundertprozentige Trefferquote aufwies. Dank eines Doppelschlags von Matthias „Matze“ Müller ging’s dann doch mit einer knappen Landshuter 15:14-Führung in die Kabine. Das muntere „Scheibenwerfen“ fand in Halbzeit zwei seine Fortsetzung. Böhner ließ zunächst HT-Spielmacher Dauhrer und ab der 45. Minute auch Heinle an die „kurze Leine“ nehmen. Doch es blieb spannend, aus einer Landshuter 19:17-Führung (38.) wurde wieder ein Zwei-Tore-Rückstad (22:24/46.). Aber auf die „berühmte Schlussviertelstunde“ der TG Mipa war auch diesmal Verlass. Lukas Sigl im Tor knüpfte jetzt wieder an seine gute Leistung aus der ersten Halbzeit an und Tobi Gretsch packte den Hammer aus, warf drei der vier letzten Landshuter Tore. Über 25:25 (50.), 26:26 (54.) und 28:26 (57.) drehten die Rot-Weißen das hart umkämpfte Match erneut um. Als HT-Flügelflitzer Elmer eine Zeitstrafe kassierte und Markus „Ralle“ Auernhammer das 31:28 draufsattelte, waren die beiden Punkte für die Dreihelmenstädter endgültig eingetütet.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Sigl (1), Adrian Müller; Schindlbeck (2), Christ (2), Gretsch (5), Scheibengraber (4), Matthias Müller (5), Auernhammer (2), Freund, Kabashi (5), Obermayr (1), Elezovic, Eichinger (5/2), Koprek. -fe-