Ein Weihnachtsmärchen
TG Mipa „überwintert“ nach 33:27-Gala gegen Coburg II vor 804 zahlenden Zuschauern in der Handball-Bayernliga auf Platz zwei und erwirtschaftet mit Benefiz-„Aktion 800“ stolze Spendensumme für OB-Hilfe
Ein „Weihnachtsmärchen“ der besonderen Art gab’s am Samstag im Sportzentrum West: Anlässlich des letzten Bayernliga-Heimspieles 2019 gegen den HSC 2000 Coburg II hatte die Handballabteilung der Turngemeinde Landshut zur „Aktion 800“ aufgerufen, mit der nicht nur die Halle gefüllt, sondern auch die Bürgerhilfe-Organisation von OB Alexander Putz „Landshuter für Landshuter“ unterstützt werden sollte. Mit 804 zahlenden Zuschauern gelang den Organisatoren eine „Punktlandung“, sodass unmittelbar nach dem Spiel eine stattliche Spendensumme an den persönlich im rot-weißen TGL-Fantrikot gekommenen Oberbügermeister überreicht werden konnte.
Das Gastgeberteam ließ sich von der neuen Saison-Rekordkulisse geradezu beflügeln und brannte im Verfolgerduell gegen die zuvor nur einen Punkt hinter den Landshutern platzierte Zweitligareserve bei ihrer 33:27 (20:14)-Gala vor allem in der ersten Halbzeit ein wahres Handball-Feuerwerk ab, das selbst langjährige Stammgäste verzückte. Vom „besten Handballspiel seit Jahren im SZ West“ war da die Rede, TG-Vereinschef Harry Kienlein sprach gar von „Handball wie noch nie in Landshut“ und sah das aktuelle, überwiegend aus „Eigengewächsen“ bestehende Team mehr als auf Augenhöhe mit der legendären Regionalligatruppe, deren Kern sich damals aus durch glückliche Umstände in Landshut gelandeten Ex-National- und Bundesligaspielern zusammensetzte. Und wenn sogar der ansonsten nicht gerade für Jubelarien bekannte TG-Trainer Markus Böhner von „Handball nahe an der Perfektion“, den seine Mannschaft gespielt habe, sprach, dann muss es schon ein ganz besonderer Abend gewesen sein, der sich am Samstag an der Sandnerstraße abgespielt hat. „Es war jedenfalls ein wunderschöner Abschluss eines tollen Handballjahres für uns“, resümierte ein geschaffter, aber glücklicher TG-Abteilungsleiter Jürgen Frank. Und diese stolze Bilanz schlägt sich auch im aktuellen Bayernliga-Tableau nieder: Dort gehen die Niederbayern als Rangzweiter punktgleich mit Primus HaSpo Bayreuth (20:4) in die vierwöchige „Winterpause“.
Der Jahresabschluss 2019 machte den Landshuter Handballfans schon mal Appetit auf mehr. Die Böhner-Jungs zeigten gegen einen keineswegs schwachen Gast aus Oberfranken, dass sie nicht zufällig so weit oben stehen. „Eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung, ich will keinen Spieler hervorheben“, betonte „Mäx“ Böhner. Der Drittliga-Absteiger und erklärte Titelfavorit aus der Vestestadt gestaltete die erste Viertelstunde dank seiner Rückraumachse Dino Mustafic (insgesamt 5 Tore)/Andreas Wolf (7) ausgeglichen (9:9). Doch dann bekam der TG-Innenblock mit dem eingewechselten Nico Moritz als „Aggressive Leader“ und zusammen mit Torhüter Lukas Sigl als starken Rückhalt die beiden Coburger Splmacher immer besser in den Griff. Und nach vorn ging nun bei Nico Moritz, „Matze“ Müller, Lukas Eichinger und Co. erst richtig die Post ab: Über 13:11 (21.) und 17:12 (26. Minute) stand zur Halbzeit eine 20:14-Fürung der Hausherren auf der Anzeigetafel. Geschmeidig weiter spielten die Rot-Weißen im zweiten Durchgang. Die HSC-Reserve kam nicht mehr näher als bis auf vier Tore ran (24:20/38., 25:21/39. Minute). Landshut blieb klar „Chef im Ring“, zog bis auf sieben Treffer davon (28:21/45.). Noch einmal verkürzten die nimmermüden Nordbayern auf vier (31:27/57.), ehe Lukas Eichinger und Ivan Koprek den Schlussakkord zum 33:27 setzten.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck (2), Christ (2), Gretsch (4), Scheibengraber (4), Matthias Müller (5), Auernhammer, Moritz (6), Freund, Kabashi (1), Obermayr (2), Eichinger (6/1), Koprek (1). -fe-