Liebe Mitglieder der Turngemeinde, liebe Sportfreunde,
das erste Quartal von 2021 ist schon wieder vorbei: erneut drei Monate für die TGL mit der Corona-Pandemie. Seit November ist das Sportzentrum West wegen Corona geschlossen. Wir bedauern dies sehr für alle Mitglieder der Turngemeinde. Aber die politischen Vorgaben und die zuletzt hohen Inzidenzahlen lassen Breitensport nicht zu. Leider. Aber wir stehen in den Startlöchern, sobald auch die Sportvereine wieder grünes Licht bekommen.
Ein Rückblick auf die vergangenen Wochen:
1. Lockerungsszenarien: Die TGL hat ein Signal gesetzt
Anfang März kamen die ersten Lockerungsszenarien für kontaktfreien Außensport in Gang – inzidenzabhängig. Die Politik wollte damit vor allem Kinder und Jugendliche zurück zum Sport bringen. Der TGL war klar: Es sind Lockerungen in allerkleinsten Schritten. Aber wir haben es versucht – und unsere Leichtathleten und Garde- und Schautänzer haben erste Freiluft-Trainings absolviert. Dann war es aber gleich wieder vorbei mit dem Vereinssport, weil die Inzidenzzahlen in der Stadt Landshut über die Grenze „100“ geschwappt sind und seitdem Außensport nur noch unter Einhaltung der aktuellen Kontaktbeschränkungen zulässig ist: also ein Hausstand mit einer anderen Person. Hier kann man im besten Fall noch Golf spielen, reiten oder rudern, aber eben keinen Vereinssport bzw. Mannschaftssport machen. Letzteres ist nicht erlaubt.
Diese Entwicklung hat gezeigt, was derzeit solche Öffnungsszenarien wert sind. Und auch die kommenden Überlegungen im Bereich Sport sind ein Konstrukt mit (noch) vielen offenen Fragen. Dass am Ende unser Sport flächendeckend nur noch möglich ist mit einem tagesaktuellen Schnelltest, ist nicht vorstellbar und für Vereine auch nicht realisierbar. Derzeit sind diese Pläne (noch) gestoppt. Doch was kommt dann? Die Lage ist unbefriedigend.
2. Unsere Übungsleiter/innen werden zu „Online-Stars“
Zum Start in die Osterferien geht bei der Turngemeinde damit NICHT MEHR als Online-Sport. Wir freuen uns über die durchwegs positive Resonanz, die wir für diese Angebote bekommen. Sie können zwar Sport in Präsenz nicht ersetzen, sind aber in der jetzigen Zeit das einzige Mittel, dass sich unsere Mitglieder fit halten können. Dieser Kontakt ist uns sehr wichtig. Wir tun, was wir können.
Vorreiter im positivsten Sinn war in den vergangenen Monaten unsere Abteilung „Fit und gesund“, die online ein Angebot von inzwischen 23 Gymnastik-, Fitness- und auch Indoorcycling-Stunden macht. „Eure Übungsleiterinnen sind für uns jetzt schon Stars“, schrieb uns ein langjähriges Mitglied. Dieses Lob freut uns natürlich für unser „Fit und gesund“-Team. Viele Abteilungen sind inzwischen unterwegs, um online Kontakt mit unseren Mitgliedern zu halten. Gerade auch in den festen Gruppen unserer Mannschaftssportler herrscht ein großer Online-Austausch. Auch unsere Turner, die ihrer Rückkehr in die neugebaute Gerätturnhalle entgegensehnen, sind mit verschiedenen Stunden online aktiv. Und ganz fleißig versorgt unser Team der Kindersportschule (KiSS) seine Kinder mit Online-Programmen – Woche für Woche. Gleichzeitig arbeitet unsere KiSS noch an so mancher Überraschung für die Zeit nach Corona.
Mein Tipp: Schauen Sie regelmäßig auf unserer Homepage vorbei, wo wir viele unserer Online-Angebote kommuniziert haben. Machen Sie mit! Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang all unseren Ehrenamtlichen, die sich hier in diesen schwierigen Zeiten engagieren. Ohne Euch ginge das alles nicht! DANKE!
3. Und noch einmal das Thema „Mitglieder-Reaktionen“
Wir als Turngemeinde haben in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder an die Treue und Solidarität unserer Mitglieder appelliert. Auf diese Sympathie ist jeder Verein angewiesen. Positive Rückmeldungen in diesen schwierigen Zeiten tun gut. Wir spüren, dass unsere Mitglieder honorieren, dass wir mit unseren Hygienekonzepten zuletzt immer eine Vorreiterrolle gespielt und immer alle Möglichkeiten im Sinne unserer Mitglieder ausgeschöpft haben. Dies werden wir auch weiterhin tun.
Mitglieder-Reaktionen gibt es aber auch anderer Art. Mitglieder kündigen und fordern „Gegenleistungen“ ein. Ein Mitglied hat uns geradewegs über den Verwendungszweck eines Überweisungsformulars das Wort „Abzocke“ mitgeteilt.
Um es klarzustellen: Wir sind bei der Turngemeinde Landshut keine „Abzocker“. Wir sind ein gemeinnütziger Verein. Richtig ist, dass weiterhin die Mitgliedsbeiträge abgebucht werden. Wir orientieren uns in unserer Vorgehensweise an den Vorgaben unserer Satzung und auch an den Handlungsempfehlungen unseres Dachverbands, des BLSV. Wir können als Vorstandschaft auch nicht einfach Beiträge erlassen. Unsere Satzung berechtigt ausschließlich in besonderen Einzelfällen, die Beiträge zu ermäßigen oder zu erlassen. Es sind also Einzelfall-Entscheidungen in gewichtigen, persönlich gelagerten Fällen, die auch entsprechend belegt werden müssen. Agieren wir als Vorstand nicht satzungsgemäß, kann dies die Gemeinnützigkeit gefährden. Dies darf auf keinen Fall passieren.
Der BLSV stellt dazu fest: Ein Mitgliedsbeitrag dient in der Regel dazu, die laufenden Kosten des Vereinsbetriebs zu decken. Diese Beiträge sind knapp kalkuliert. Die Teilnahme am Sportbetrieb stellt laut BLSV nur einen Teil der mitgliedschaftlichen Rechte dar. Das Mitgliedschaftsverhältnis unterliegt keinem Verbrauchervertrag, der mit Zahlung des Beitrags eine Gegenleistung im herkömmlichen Sinn erfordert. Die Beitragspflicht in einem gemeinnützigen Verein ist eher als Teil der Förder- und Treuepflicht zu sehen. Auch ein Sonderkündigungsrecht ist nach der aktuellen Einschätzung nicht einzuräumen.
Dies sind derzeit die Fakten.
Ich verspreche Ihnen, wir tun, was wir können, dass bei der Turngemeinde bald wieder Sport getrieben werden kann – unter größten Hygienebedingungen. Wir setzen das um, was der Gesetzgeber erlaubt UND was auch für einen Sportverein realisierbar ist. Für unsere Mitglieder.
In diesem Sinn bitte ich Sie: Bleiben Sie uns gewogen und bleiben Sie gesund!
In guter sportlicher Verbundenheit
Harald Kienlein
1.Vorsitzender der Turngemeinde Landshut