TGL-Kraftdreikämpferin Sandra Augstiniok wird Europameisterin im Bankdrücken
Bei ihrem letzten internationalen Start in dieser Saison hat Sandra Augustiniok noch einmal einen bärenstarken Auftritt hingelegt: Die 18-jährige Kraftdreikämpferin der Turngemeinde Landshut (TGL) holte sich bei der Europameisterschaft im Classic Bankdrücken in Ylitornio (Finnland) ihre erste Goldmedaille. Sie wurde Europameisterin in der weiblichen Jugend (bis 72 Kilogramm).
Damit krönte Augustiniok, die als eines der größten deutschen Nachwuchstalente im Kraftdreikampf gilt, eine hervorragende erste Saison auf internationalem Parkett. Erst im Alter von fast 16 Jahren hatte Augustiniok mit dem Sport angefangen und schaffte mit viel Fleiß und Disziplin den Sprung in den bayerischen Landes- und deutschen Nationalkader.
Das Jahr 2017 wurde dann ihr ganz persönliches Sommermärchen: Sandra Augustiniok feierte internationale Premiere bei diversen EM- und WM-Starts im Kraftdreikampf bzw. in ihrer Paradedisziplin Bankdrücken, darunter in Dänemark, in den USA und in Weißrussland.
In den vergangenen Wochen sammelte sie dort Silber- und Bronzemedaillen wie am Fließband, die Rekorde purzelten. Zuletzt war sie aus Minsk mit dem Vize-Weltmeistertitel im Kraftdreikampf zurückkommen. Und nun endlich die erste Medaille in Gold und der EM-Titel.
Die Riesenfreude ist Sandra Augustiniok ist ein paar Tage nach dem Wettbewerb in Finnland immer noch anzumerken: „Der Moment, als für mich die deutsche Nationalhymne gespielt wurde, ist unvergesslich. Das Glückgefühl hält immer noch an.“ Mit ihrer Leistung holte sie sich auch den zweiten Platz in der Relativwertung der weiblichen Jugend. Sie ist damit zweitbeste Jugendliche in Europa überhaupt. In dieser Wertung werden Körpergewicht und Wettkampfergebnis nach einem bestimmten Faktor berechnet und ein Gesamtergebnis in der Jugend erstellt.
Die 18-jährige Sportlerin war in Finnland wieder mit ihrem bewährten „Team Augustiniok“ unterwegs. Papa Stefan ist ihr bewährter Heimtrainer bei der Turngemeinde mit engem Draht zum Bundestrainer. Mama Doris trat ebenfalls bei der EM an und erreichte in einem starken Teilnehmerfeld Platz 5 mit einer neuen persönlichen Bestleistung (60 kg) bei den weiblichen Masters I (bis 57 Kilogramm).
Sandra und Doris Augustiniok trugen mit ihren Leistungen in ihren jeweiligen Klassen auch dazu bei, dass das deutsche Nationalteam hinter Finnland jeweils den Vize-EM-Titel in der Mannschaft einfuhr. Viel Zeit für eine Pause oder zum Feiern bleibt für die angehende Architektur-Studentin nicht: In acht Wochen steht bereits die nächste Deutsche Meisterschaft an.