Handball Herren1: Ein Süd-Derby als Kellerduell
Handball Herren1: Ein Süd-Derby als Kellerduell

Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut wollen am Samstag im Heimspiel gegen Ismaning zum Befreiungsschlag ausholen

Das hätten sich beide Seiten wohl ganz anders vorgestellt: Nach dem dritten Spieltag in der Handball-Bayernliga sind mit der TG Mipa Landshut und dem TSV Ismaning (je 0:6 Punkte) zwei „Südlichter“ des bayerischen Oberhauses nicht nur geografisch, sondern auch in der Tabelle ganz unten zu finden. Kein Wunder, dass der Landshuter Trainer Milan Sedivec dieses Nachbarderby am Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum West zu einem „für uns sehr wichtigen Spiel“ erklärt, bei dem es eigentlich schon um gefühlte vier Punkte gehe. Denn von der Feststellung, dass die Auftaktpartien des letztjährigen Überraschungs-Vizemeisters in Bayreuth (22:25), gegen Günzburg (29:30) und zuletzt in Rothenburg (26:27) genauso gut auch andersrum hätten ausgehen können, können sich die Rot-Weißen nichts kaufen. Freilich: Zum Pech kam im zur neuen Saison auf zwei Schlüsselpositionen neuformierten TGL-Team bei diesen ersten drei Spielen in der entscheidenden Schlussphase auch eine gehörige Portion Uncleverness dazu.

 

Deshalb war für den Übungsleiter in dieser Trainingswoche der Schwerpunkt, wie Angriffssituationen künftig besser gelöst werden können. Gegen den Tabellenletzten aus dem Münchner Norden wollen die Dreihelmenstädter jetzt zum Befreiungsschlag ausholen: „Wir alle glauben, dass es nur der erste Sieg ist, der uns fehlt, und dann läuft alles wieder gut“, sagt Milan Sedivec und fordert seine Schützlinge dazu auf, „weiterhin zu kämpfen und mit Herz zu spielen, auch wenn es momentan nicht optimal läuft. Schließlich hat die Saison noch 23 Spiele“, sieht der Chefanweiser noch längst keinen Grund zur Beunruhigung. Genau dieselbe Ausgangslage ergibt sich für die Gäste. Der Aufsteiger und Landesliga Süd-Meister will beim alten Rivalen, der vor knapp fünfeinhalb Jahren in zwei Relegationsspielen gegen die „Isis“ die Bayernliga-Rückkehr schaffte, den Schalter endlich umlegen und den ersten Sieg einsacken. TSV-Trainer Tom Eck und sein Team sahen sich in den Begegnungen mit Waldbüttelbrunn (27:31-Heimniederlage), in Friedberg (23:28) und in Günzburg (27:30) unter Wert geschlagen. Beim VfL Günzburg, der eine Woche zuvor aus Landshut beide Punkte entführte, konnte Eck nur drei Wechselspieler aufbieten, schrammte mit seiner Mini-Truppe trotzdem nur knapp an Zählbarem vorbei. Gelobt wurden die Krautgemeindler, für die bislang Fabian Stoiber (18 Tore) am öftesten traf, für ihre unbändige Kampfkraft. Die Niederbayern werden sich also am Samstagabend auf einen heißen Derby-Fight gegen äußerst unbequeme Gäste einstellen müssen. „Es gewinnt die Mannschaft, welche den größeren Willen zum Sieg haben wird. Und das müssen wir sein!“, redet TG-Coach Milan Sedivec nicht lange um den heißen Brei herum.

 

Und kündigt zwar an, die Aufstellung der vergangenen Woche beizubehalten, verrät aber dann doch etwas kryptisch: „Ich plane kleine Änderungen. Wir müssen den Gegner mit etwas überraschen.“ Mal schau’n, wen oder was der Tscheche damit meint. Fakt ist: Der im Frühjahr zurückgetretene Stefan Axthaler beispielsweise spielt seit Wochen in der „Zweiten“ in Hochform. Und der ehemalige Bayernliga-Torschützenkönig könnte dem Sedivec-Team mit all seiner Routine in der jetzigen Situation bestimmt weiterhelfen.
TG Mipa Landshut: Elgeti, Hanel; Sedivec jun., Christ, Gretsch, Scheibengraber, Müller, Auernhammer, Moritz, Kabashi, Obermayr, Pich, Berndl, Ruckdäschel. -fe-

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