Handball Herren1: Ein Unglück kommt selten allein

TG Mipa verliert gegen Haunstetten mit 32:36 (16:21) und beklagt nun fünf angeschlagene Spieler / Kabashi droht längere Pause

Die Talfahrt der TG Mipa Landshut in de Handball-Bayernliga geht weiter. Am Samstag waren die Niederbayern bei ihrer 32:36 (16:21)-Heimniederlage gegen den TSV Haunstetten letztlich chancenlos. Bei den Hausherren konnte Julian Ruckdäschel sein Team wegen Verletzung nur als Co-Coach unterstützen. Angeschlagen ins Spiel gingen Matthias „Matze“ Müller und Tobias Gretsch, der in der zweiten Hälfte wegen Knieproblemen nicht mehr zum Einsatz kam. Frei nach dem Motto „ein Unglück kommt selten allein“ erwischte es nach der Pause auch noch Torjäger Enis Kabashi, dem wegen einer Knieverletzung sogar eine längere Pause droht, und Torwart Dominik Hanel (Schulter), dessen Heimweg nach Pilsen direkt ins Krankenhaus führte. Damit stand im zweiten Durchgang praktisch ein mit Matthias Elgeti und Johannes Christ verstärktes TG-Juniorenteam auf der Platte, in dem zwar der achtfache Torschütze Nico Moritz und Linkshänder Markus „Ralle“ Auernhammer groß aufspielten. Doch das reichte gegen eine gestandene Bayernligatruppe wie die Haunstettener bei weitem nicht. Landshuts Trainer Milan Sedivec wollte trotzdem keine Ausreden gelten lassen: „Das Spiel haben wir in der Abwehr verloren, wo beide Torhüter mit 20 Prozent eine schlechte Fangquote hatten und wo wir Tobi Gretsch nach seiner Verletzung nicht ersetzen konnten“, so die nüchterne Analyse des Übungsleiters.

 
Wie so oft in den Duellen mit den Augsburgern entwickelte sich von Beginn an ein munteres Scheibenschießen. Während der TSV gegen den löchrigen Landshuter 6:0-Defensivblock zu leichten Toren kam, manövrierten die Gastgeber die offensive 3-2-1-Abwehr der Gäste immer wieder mit gelungenen Einzelaktionen oder schnellen Kombinationen aus. Die Rot-Weißen legten so nach einem anfänglichen 1:4-Rückstand bis zum 12:10 (20. Minute) immer zwei Tore vor. Knackpunkt des Spiels waren dann die letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel, als sich die TG Mipa im Angriff fünf Ballverluste in Folge leisteten, die von den Schwaben konsequent mit Kontertoren vom 15:15 zum 15:20 genutzt wurden. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Sedivec-Schützlinge nach einem 16:21-Halbzeitstand im zweiten Abschnitt nicht mehr. Zwar kamen die nie aufsteckenden Landshuter noch zweimal (23:25/42., 32:34/59. Minute) bis auf zwei Treffer ran, die zwei Punkte ließen sich die ausgebufften Gäste aber nicht mehr nehmen. Zumal die Unparteiischen Wolfgang Balzer/Heiko Schreiner offenbar partout nicht in den Ruf von „Heimschiedsrichtern“ kommen wollten und in entscheidenden Situationen zweierlei Maß anlegten. Beispiel gefällig? Bitteschön: Da wurde Kabashi bei seinem Tor zum 29:32 (53.) dermaßen vom TSV-Verteidiger traktiert, dass er mit verdrehtem Knie vom Parkett getragen werden musste – folgenlos für den Abwehrspieler. Gerade mal eine Zeigerumdrehung vorher gab es dagegen für ein „Phantomfoul“, das außer den Herren an der Pfeife wohl niemand in der Halle gesehen hatte, für Trainerfilius Milan Sedivec jun, sofort „Rot“. Wie heißt’s so schön: „Wer die Seuche hat…“

 
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Hanel; Sedivec jun. (1), Christ, Gretsch (1), Scheibengraber (3/1), Müller (7/1), Auernhammer (5), Kabashi (4), Obermayr (1), Pich (2), Berndl, Moritz (8). -fe-

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