„Hat das sein müssen“, war der erste Gedanke nachdem die Nuliga-Info aus Altenerding vorlag. Unsere Tabellennachbarn gaben zu Hause zwei Punkte überraschend an Herrsching ab. Zusätzlich hatten die TG-C-Mädels nicht richtig vorgelegt, sonst hätten sie erstmals den 2. Platz für sich deklarieren können. Genau dieses Rechenspielchen für die Teilnahme an dem Final-Four, scheint den Rotweißen in den Köpfen zu schwirren, und verdirbt die volle Konzentration auf das nächste Spiel. So begann das Samstagnachmittagspiel in Gröbenzell mit einer noch nicht bekannten Nervosität. Beide Mannschaften präsentierten ihre offensiven Abwehrreihen und provozierten jeweils Abspielfehler bei ihren Gegnern. Zusätzlich wurde die Unsicherheit vom Unparteiischen weiter geschürt. Frei nach Pippi Langstrumpfs Motto, „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“, wurden die Handballerinnen aufgefordert noch offensiver zu decken. Damit hatten die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte am meisten zu knabbern und hängten meist einen 1-4 Torrückstand hinterher. Beim Spielstand von 15:14 für die TG wechselten die Mannschaften die Seiten. Nach dem Wiederanpfiff änderten die Gröbenzeller ihre Abwehrstrategie bedingt durch die ständige Ermahnung des Schiedsrichters, der sonst kompetent und neutral das Spiel geleitet hat, und spielten eine Manndeckung gegen die TG-Rückraumspielerinnen. Diese konditionelle Anforderung zeigte im Verlauf des Spiels ihre Wirkung. Zunächst verstanden es die Rotweißen mit ihrer Schnelligkeit den fairen Gröbenzellerinnen zu entwischen. Immer wieder konnte man sich einen kleinen Vorsprung herausarbeiten. Doch mit der Zeit erkannte jeder, dass sich die TG mit dieser heute erlaubten Regel aufreiben würde. In der 42. Minute war es endlich soweit. Die Gastgeber führten zum ersten Mal (25:24) und eine Auszeit sollte neue Kräfte freisetzen. Ein Hinweis an den Schiedsrichter, dass eine Manndeckung für nur einzelne Spielerinnen nicht erlaubt ist, wurde mit einer roten Karte bestraft. Trotzdem war die Moral der TG-Mädels nicht gebrochen und sie kämpften gegen die sich anbahnende Niederlage an. Für die letzten drei Minuten verordnete dann die TG-Bank eine regelkonforme offene Manndeckung für alle Feldspielerinnen. In dieser Zeit schaffte man dreimal den Anschlusstreffer. Zum Ausgleich hatte es an diesem denkwürdigen Tag nicht mehr gereicht.
Für den Saisonendspurt nach den Faschingsferien (in Laim, zu Hause gegen Isar-Loissach, in Ebersberg) müssen die TG-Mädels die Köpfe wieder frei bekommen und ihre Blessuren auskurieren. Von einer Final-Four-Zielsetzung war am Saisonstart nie die Rede. Man wollte eigentlich nur, „die Tabelle nicht von unten ansehen“. Zusätzlich muss langfristig über die Kaderzusammenstellung diskutiert werden, denn gerade das Spiel gegen Gröbenzell zeigt uns, dass die TG-Bank mehr Alternativen benötigt.
Es spielten: Sillah, Nwolisa V. (3), Hajrullahu (3), Gschossmann I. (17), Jakob (1), Goes (2), Kunz, Seidlmaier (5), Breu R.