Immer, wenn die Handballer der TG Mipa Landshut gen „Datschiburg“ aufbrechen, befällt sie Bauchgrimmen. Das liegt nicht etwa am zu intensiv genossenen, beliebten Backwerk, von dem die Schwabenmetropole ihren zweiten Namen weg hat. Das ungute Gefühl der niederbayerischen Ballwerfer rührt vielmehr aus der verheerenden Bilanz, welche die TGL bei ihren bisherigen Bayernliga-Reisen in den Augsburger Raum, ob nun Haunstetten oder Friedberg, zu Buche stehen hat. Sollten die Rot-Weißen also nicht lieber gleich die Punkte per Post zum TSV Haunstetten schicken anstatt am Samstag (18 Uhr, Albert-Loder-Halle) im Augsburger Stadtteil aufzukreuzen? Mitnichten, denn Negativ-Serien sind bekanntlich dazu da, um gebrochen zu werden. Nach fünf Pleiten am Stück in Haunstetten und eingedenk der knappen 32:35-Hinspielschlappe in Landshut wäre es eigentlich mal Zeit für einen „Schwabenstreich“ der Turngemeinde. Der würde dem aktuellen Tabellenelften (14:22 Punkte) verdammt gut tun im Abstiegskampf. Wie notwendig zuletzt der Landshuter 20:16-Arbeitssieg im Kellerderby gegen Anzing war, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse der Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt: Da punktete Rimpar II (25:22 gegen „Überflieger“ Günzburg) genauso wie Lohr (22:22 gegen Waldbüttelbrunn) und Rothenburg (28:24 gegen Haching). Selbst der Vorletzte Ottobeuren, der dem Vernehmen nach seinen Teamkader während der Winterpause nochmals nachgebessert hat, wittert nach seinem 36:32-Coup in Bayreuth wieder Morgenluft. Mit dem alljährlichen Gerangel um den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz zehn hat der TSV Haunstetten in dieser Saison überhaupt nix am Hut. „Die haben gleich von Anfang an genug Punkte geholt und spielen jetzt nicht unter Druck“, beneidet TGL-Trainer Milan Sedivec etwas seinen Haunstettener Kollegen Michael Rothfischer. Der deutlich macht, dass diese gute Platzierung aufgrund der bisher von seinen Truppe gezeigten Leistungen auch „vollkommen verdient“ sei. Die bisherigen Begegnungen gegen die Landshuter seien immer umkämpft gewesen und deshalb stellt der TSV-Chefanweiser seine Jungs auch diesmal auf ein „kerniges Duell“ ein. Für TGL-Coach Milan Sedivec wird’s wohl vorrangig darum gehen, die schwarze Landshuter Serie in Haunstetten aus den Köpfen seiner Spieler zu bringen. Denn: „Der TSV ist keine Übermannschaft. Es dreht sich alles um die Psyche“, glaubt der Pilsener. „Wenn wir unsere gute Abwehrleistung vom letzten Samstag wiederholen und eine bessere Effektivität im Angriff zeigen, haben wir die Chance zu gewinnen“, ist Sedivec überzeugt. Bis auf das eine oder andere Zipperlein gibt’s derzeit keine großen Verletzungsprobleme bei den Rot-Weißen. Mit Ausnahme von Torhüter Lukas Sigl, der wie berichtet gegen Anzing sein vorerst letztes Spiel für die TGL machte und der diese Woche berufsbedingt für ein halbes Jahr nach Norddeutschland abgedüst ist, dürfte sich deshalb an der Formation vom vorigen Samstag nichts ändern.
TG Mipa Landshut: Elgeti, Adrian Müller, Murgg; Sedivec jun., Christ, Gretsch, Scheibengraber, Müller, Auernhammer, Moritz, Kabashi, Pich, Berndl, Ruckdäschel. -fe-