Mit Sedivec Senior und Junior sagen Elgeti, Pich und Sigl der TG Mipa „Servus“
Letzte Runde der Handball-Bayernligasaison 2017/18: Mit dem Heimspiel am Samstag (20 Uhr, Sportzentrum West) gegen die DJK Waldbüttelbrunn beschließt die TG Mipa Landshut eine verrückte Spielzeit, die für die Niederbayern oft einer Achterbahnfahrt mit extremen Höhen und Tiefen glich. Den 34:33-Auswärtssieg vor Wochenfrist beim längst fixen Meister TV Erlangen-Bruck bejubelten die Landshuter fast noch mehr als ihren Vizetitel im Vorjahr, denn er bescherte ihnen den vorzeitigen Klassenerhalt. Das Abstiegsdrama, das mit Rothenburg gegen Lohr und Anzing gegen Rimpar II sogar zwei echte „Endspiele“ um den Klassenerhalt bringt, geht also ohne die TGL in seinen letzten Akt. Ein Grund zum Feiern, finden die Verantwortlichen an der Sandnerstraße und laden ihre Anhänger und Unterstützer nach dem Spiel zu einer Halbe Freibier samt Gratis-Leberkässsemmel ein. Zuvor sollen die Fans bei der „Aktion Rot“ nochmals ein Bekenntnis zu ihrem Lieblingsclub ablegen und mit einem Oberteil in der Vereinsfarbe kommen. Etwas Wehmut schwingt freilich bei aller Freude über das Happy End einer schwierigen Runde ebenfalls mit. Denn neben Trainer Milan Sedivec werden auch sein gleichnamiger Filius, der in seiner Heimatstadt Pilsen ein Studium aufnimmt, sein Landsmann Michal Pich, mit dem man sich über einen neuen Kontrakt nicht einigen konnte, Torwart-Urgestein Matthias Elgeti, der aus gesundheitlichen Gründen aufhört, und Lukas Sigl, der Landshut schon Ende Februar berufsbedingt verlassen hat, offiziell verabschiedet. Der „neue alte“ Trainer Markus Böhner, bei der TGL zum insgesamt dritten Mal in Amt und Würden, wird in der kommenden Saison also vor einer gewissen Zäsur stehen, findet aber ein wohlbestelltes Feld vor. „Milan Sedivec hat in den drei Jahren in Landshut hervorragende Arbeit geleistet“, bestätigen dem tschechischen Übungsleiter unisono TG-Präsident Harry Kienlein und Abteilungsleiter Jürgen Frank. Ein Kompliment, das mit Zahlen und Fakten leicht zu belegen ist: Sedivec führte die Dreihelmenstädter im Vorjahr mit der Vizemeisterschaft zum größten Erfolg seit den Regionalligazeiten der „Golden Generation“ um Rüdiger Neitzel, machte aus Rückraumbomber Tobi Gretsch zusätzlich einen der besten Abwehrspieler Bayerns, führte Jungspunde wie Nico Moritz oder Daniel Scheibengraber ans Bayernliganiveau heran. Jetzt will der ehemalige CSSR-Nationalspieler ein Jahr Handballpause einlegen und wird nach eigenen Worten „Landshut in guter Erinnerung behalten“, denn: „Ich habe dort viele nette Menschen getroffen. Vor allem vor Leuten wie Jürgen Frank muss ich den Hut ziehen. Enorm, was der alles für die TGL macht. Ohne ihn kann ich mir diesen Verein nicht vorstellen.“ Zum Abschied wünscht sich der scheidende Coach von seinen Schützlingen einen Sieg: „Wir wollen vor unseren Fans gewinnen und dann ein paar Bier zusammen trinken.“ Und schließlich würde sich ein Platz in der oben Tabellenhälfte, den die Landshuter als Siebter mit 22:28 Punkten derzeit halten, auch im Abschlusstableau gut machen. Freilich geht’s auch für die Gäste aus Unterfranken, die das Hinspiel mit 30:24 gewannen, noch um ein bisserl was. „Wabü“ kämpft nämlich als Dritter mit den punktgleichen (je 34:16) Friedberg und Günzburg sowie dem TSV Haunstetten (5./33:17) um den Vizetitel. Das könnte also zum Finale 17/18 nochmals ein richtig unterhaltsamer Handballabend im SZ West werden.
TG Mipa Landshut: Elgeti, Murgg, Adrian Müller; Christ, Gretsch, Scheibengraber, Matthias Müller, Auernhammer, Freund, Kabashi, Obermayr, Pich, Berndl, Ruckdäschel, Sedivec jun., Moritz. -fe-