TG Mipa verliert gegen den Eichenauer SV mit 21:22 (10:10) / Kabashi und Gretsch verletzt
Auf die TG Mipa Landshut kommen im Abstiegskampf der Handball-Bayernliga schwere Zeiten zu. Am Samstag kassierten die Rot-Weißen im Sportzentrum West gegen den Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, den Eichenauer SV, mit 21:22 (10:10) die vierte Niederlage in Folge. Frei nach dem Motto „ein Unglück komm selten allein“ verletzten sich auch noch Enis Kabashi (Knie) und Tobias Gretsch, der sich bereits in der Anfangsphase des Spieles – wie sich später herausstellte – den Daumen gebrochen hatte und in der zweiten Hälfte nicht mehr eingesetzt wurde. Kabashi knickte schon beim ersten Angriff der Partie um und war damit 60 Minuten zum Zuschauen verurteilt. Besonders bitter für den kosovarischen Nationalspieler: Er verpasst nun auch seinen Jahres-Höhepunkt, das EM-Qualifikationsspiel mit seinem Heimatland am Sonntag gegen Deutschland. Wegen diesem hatte die TGL ihr Bayernligamatch beim HT München verlegt.
Vielleicht tut den Schützlingen von Markus Böhner die dadurch mögliche Spielpause am kommenden Wochenende in der jetzigen Phase ganz gut. Der TG-Trainer war nach der Eichenau-Pleite jedenfalls restlos bedient: „Ich muss mich heute bei unseren wieder so zahlreich gekommenen Zuschauern für unsere schwache Vorstellung entschuldigen. Meine Mannschaft hat sich nicht an die Vorgaben gehalten und hatte nicht den Allerwertesten in der Hose, um ihr Potential abzurufen. Da waren einige nach dem Ausfall von Enis und Tobi überfordert“, schimpfte der Chefanweiser über insgesamt 36 technische Fehler und Ballverluste seines Teams.
In der hektischen, immer ausgeglichenen Partie, die in dem fränkischen Duo Peter Abel/Christian Herpolsheimer übrigens zwei hervorragende Schiedsrichter hatte, gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo, was der spielerischen Linie der Begegnung freilich nicht unbedingt gut tat. Die Landshuter Schützen unterzogen schon in der Frühphase des Spiels das Aluminium des Gästetores mehreren „Materialtests“ oder scheiterten am glänzend disponierten ESV-Torhüter Felix Staudt. Die Oberbayern kamen so besser aus den Startlöchern (0:3, 3:5), waren aber beim 5:5 (15.) eingeholt. Beim folgenden munteren Scheibenschießen legten die Gäste immer knapp vor, ehe „Hansi“ Christ Sekunden vor der Halbzeitsirene noch der 10:10-Ausgleich für Landshut gelang. Christ brachte die Hausherren dann gleich nach dem Wiederbeginn erstmals in Führung, aber das hatte keine Signalwirkung auf die Böhner-Truppe. Die wirkte weiterhin übernervös und kopflos. Weder Lukas Eichinger, der einen rabenschwarzen Abend erwischt hatte und auch auf der linken Außenbahn völlig wirkungslos blieb, noch Youngster Nico Moritz konnten im Rückraum die Fäden in die Hand nehmen. Die TG Mipa geriet so bis Mitte der zweiten Halbzeit mit 15:18 in Rückstand (45.), ersetzte den guten Keeper Adnan Fejzovic durch einen siebten Feldspieler und glich wieder aus (18:18/49.). Doch letztlich ging beim Landshuter Risikospiel der „Schuss“ nach hinten los: Staudt gelang ein „Empty-net-Goal“, nach einem Landshuter Wechselfehler nutzten die Gäste die dadurch entstandene Überzahl zum 18:20. Florian Obermayr (zum 19:20) und Matthias „Matze“ Müller (20:21/59.) brachten die Rot-Weien zwar nochmals heran, aber nach einer Auszeit band Claudio Riemschneider für den ESV den „Sack“ endgültig zu. Das 21:22 von Markus „Ralle“ Auernhammer mit dem Schlusssignal war nur noch Landshuter Ergebniskosmetik.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Fejzovic, Adrian Müller; Schindlbeck (1), Chtist (2), Gretsch (3), Scheibengraber (2/1), Matthias Müller (6), Auernhammer (2), Moritz (3), Freund, Kabashi, Hackmann (1), Obermayr (1), Eichinger. -fe-