Die Turngemeinde Landshut veranstaltete kürzlich einen sechswöchigen Selbstverteidigungskurs für Frauen, der sich großer Beliebtheit erfreute. Unter der Leitung von Sabine Zängerl und Franziska Koller, beide ausgebildete Kursleiterinnen nach dem Konzept „FrauenselbstSicherheit“ des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes (DJJV), nahmen 15 Frauen an dem Kurs teil, der darauf abzielte, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen effektive Selbstverteidigungstechniken zu vermitteln.
Der Kurs umfasste eine Mischung aus praktischen Übungen und theoretischen Einheiten und war nach dem Ampelprinzip aufgebaut, um den Teilnehmerinnen ein klares und einprägsames Konzept zu vermitteln:
Grün = Prävention: In diesem Bereich lernten die Frauen, wie sie Gefahrensituationen frühzeitig erkennen und vermeiden können. Es ging um präventive Maßnahmen, um potenzielle Konflikte im Vorfeld zu entschärfen.
Gelb = Selbstbehauptung: Hier lag der Fokus auf der Stärkung des Selbstbewusstseins und der Vermittlung von Strategien zur verbalen und nonverbalen Selbstbehauptung. Die Teilnehmerinnen lernten, wie sie durch eine selbstbewusste Körpersprache und klare Kommunikation Grenzen setzen können.
Rot = Selbstverteidigung: Dieser Bereich umfasste die Vermittlung effektiver Selbstverteidigungstechniken für den Notfall. Die Teilnehmerinnen lernten, wie sie sich bei einem körperlichen Angriff verteidigen können, wobei stets betont wurde, dass dies das letzte Mittel sein sollte.
Ein besonderes Highlight des Kurses war der Besuch von Katja Glies, Leiterin der LIS (Landshuter Interventions- und Beratungsstelle). Sie informierte die Teilnehmerinnen über die Aufgaben und Angebote der Beratungsstelle und gab wertvolle Tipps zum Umgang mit Gewalterfahrungen. Die Frauen erhielten Informationen darüber, was sie als Opfer einer Gewalttat tun und beachten könnten und sollten.
In der sechsten und letzten Einheit gab es für Alle ein Erfolgserlebnis. Die Teilnehmerinnen hatten die Möglichkeit, ihre erlernten Fähigkeiten praktisch anzuwenden, indem sie Holzbretter durchschlugen. Diese Übung war nicht nur ein Test ihrer körperlichen Stärke, sondern auch ein symbolischer Akt, der ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein und ihre persönliche Sicherheit unterstrich. Am Ende der Einheit erhielten alle Teilnehmerinnen ihr Zertifikat, das ihre erfolgreiche Teilnahme am Kurs bestätigte.
Die Teilnehmerinnen zeigten sich begeistert vom Kurs. Sie lobten die kompetente und einfühlsame Kursleitung sowie die praxisnahen Übungen. Besonders der Besuch der Interventionsstelle wurde als sehr informativ und hilfreich empfunden.
Der Frauenselbstsicherheitskurs bei der Turngemeinde Landshut war ein großer Erfolg. Durch die Kombination von theoretischem Wissen und praktischen Übungen konnten die Teilnehmerinnen ihre Selbstverteidigungsfähigkeiten signifikant verbessern und ihr Selbstbewusstsein stärken. Die Zusammenarbeit mit der Landshuter Interventions- und Beratungsstelle unterstrich die Wichtigkeit der Vernetzung und der Bereitstellung von Unterstützung für Frauen in Notlagen. Die Turngemeinde Landshut plant, solche Kurse auch in Zukunft regelmäßig anzubieten, um noch mehr Frauen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu schützen und ihre Sicherheit zu erhöhen.