„Sechs Punkte und alle Heimspiele gewinnen“, so lautete die von Markus Böhner, dem Trainer des Handball-Bayernligisten TG Mipa Landshut, nach der Heimpleite gegen Günzburg Ende Oktober ausgegebene Zielvorgabe für den Monat November. Mit einem Heimsieg am Samstag (20 Uhr, Sportzentrum West) gegen den TuS Fürstenfeldbruck II wäre der aktuelle Tabellendritte (14:4 Punkte) beim „Novemberplan“ voll im Soll und könnte die dann bis zur Weihnachtspause noch anstehenden „Kracherspiele“ in Friedberg und daheim gegen Coburg II (am 14. Dezember) relativ gelassen angehen. Auf den ersten Blick eine leicht lösbare Hausaufgabe gegen den Aufsteiger, der in neun Begegnungen noch kein einziges Mal punkten konnte und demzufolge das Ende des 14er-Feldes „ziert“. Doch Chefanweiser Böhner will in seiner Truppe erst gar keinen „Schlendrian“ aufkommen lassen und erklärt die Pflichtübung gegen die Reserve des Drittiiga-Spitzenreiters zum „Charaktertest“. Die Mentalität müsse hier stimmen, und um die Spannung seiner Schützlinge hochzuhalten, zog der Übungsleiter im Training die Zügel an und bat am Dienstag zu einer verschärften Übungseinheit. Davon war so mancher seiner Stammspieler nach dem 32:28-Prestigeerfolg in Unterhaching doch ein bisserl überrascht und „not amused“, wie der Engländer zu sagen pflegt. Markus Böhner freilich wollte damit auch zum Ausdruck bringen, dass er sich weder von Siegen noch vom nach wie vor grandiosen Tabellenstand seiner Mannschaft blenden lässt. Auch vorigen Samstag in der Grünau gefiel dem Coach trotz der zwei Punkte einiges nich. Böhner rügte „viele taktische Fehler und fehlende Einstellung“ in seinem Team. Dabei böte sich gerade in Partien mit vermeintlich unterlegenen Kontrahenten vor allem für die sogenannten Perspektivspieler die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen und ihren eigenen Ansprüchen, auf gehobenem Bayernliga-Niveau spielen zu können, auch gerecht zu werden. Wobei die Betonung auf dem Wort „vermeintlich“ liegt. Denn mit Gastgeschenken wird auch der Rangletzte nicht an der Sandnerstraße aufkreuzen – ganz im Gegenteil: Das TuS-Trainerduo Falk Kolodziej/Stefan Forstmeier sieht beim Favoriten die Chance, nach der Pleite im Kellerduell gegen Rimpar II Frust abzubauen und für einen Stimmungsumschwung zu sorgen. Ähnlich wie bei der Turngemeinde Landshut, läuft auch bei den „Bruckern“ die zweite Mannschaft unter der Kategorie „Ausbiildiungstruppe“ für die „Erste“, die sich in dieser Saison anschickt, nach erfolgreichen Jahren in Liga drei den Sprung in die zweite Bundesliga zu schaffen. Das 1b-Team ist dabei als solider Unterbau für Perspektivsoieler aus der Region wie zum Beispiel den Ex-Hachinger Noah Newel, der bereits den Sprung in den Drittligakader geschafft hat, oder dem vom ASV Dachau stammenden Benedikt Hagitte vorgesehen. Und als Durchgangsstation für Akteure wie den letztjährigen Landesliga-Torschützenkönog Marcus Hoffmann, der wieder für höhere Aufgaben abgezogen wurde, Dass darunter eine kontinuierliche Teamentwicklung leidet und Meisterschhaften, Auf- oder Abstiege nicht die große Rolle spielen wie bei ersten Mannschaften, ist das Los jedes Reserveteams.
Die Hausherren können am Samstag bis auf Nico Moritz voraussichtlich ihre beste Formation aufbieten und sehen sich im Match mit dem Tabellen-Nachzügler gegenüber ihren auch in dieser Saison recht zahlreich erscheinenden Anhängern in der Bringschuld. Und damit sind nicht nur zwei Punkte, sondern auch ein attraktives Handballspiel mit einer seriösen Einstellung von der ersten bis zur lettzten Minute gemeint.
TG Mipa Landshut: Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck, Christ, Gretsch, Scheibengraber, Matthias Müller, Auernhammer, Freund, Kabashi, Obermayr, Elezovic, Eichinger, Koprek. -fe-