Handball Herren1: Anzinger „Löwen“ beißen sich am Abwehrbollwerk der TGL die Zähne aus

Landshuter Handball-Bayernligist holt nach Defensivschlacht mit 20:16 Big Points für den Klassenerhalt

Das war nix für die Handball-Ästheten unter den 450 Zuschauern im Sportzentrum West: Nach einer wahren Abwehrschlacht holten die Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut am Samstag mit 20:16 (9:5) gegen den Tabellennachbarn SV Anzing Big Points für den Klassenerhalt und revanchierten sich damit gleichzeitig für die bittere 24:32-Hinspielpleite. TGL-Trainer Milan Sedivec nahm das hinterher mit Genugtuung zur Kenntnis: „Wir haben das Spiel heute in der Abwehr gewonnen.“ Dass sich seine Schützlinge dafür im Angriff mit den Gästen ein richtiges Fehlwürfe-Festival lieferten und eine rekordverdächtige Zahl an Torchancen versammelten, nahm der Pilsener billigend in Kauf: „28 Fehlversuche sind natürlich unterirdisch. Aber anderseits muss man sich so viele Möglichkeiten erst einmal erarbeiten und die Statistik zeigt für mich auch, dass wir in der Offensive schon auf dem richtigen Weg sind“, konstatierte der Übungsleiter. In taktischer Hinsicht konnten sich die beiden Südbayern-Rivalen, die sich aus zahlreichen Trainingsspielen kannten, gegenseitig nicht mehr überraschen. So gaben andere Faktoren den Ausschlag, zum Beispiel die Torhüterleistung. Und da zeigte sich Lukas Sigl bei seinem vorerst letzten Spiel für die TGL – der angehende Agrar-Ingenieur geht ab 1. März im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit wieder für mehrere Monate ins norddeutsche Oldenburg – in Galaform. Am Landshuter 6:0-Abwehrbollwerk mit Sigl als „Turm der Schlacht“ bissen sich die Anzinger „Löwen“ die Zähne aus. Dass es vor allem in der ersten Halbzeit bloß eine Torausbeute wie in guten, alten Feldhandball-Zeiten gab, war natürlich auch dem enormen Druck geschuldet, der auf beiden abstiegsbedrohten Kontrahenten lastete. Nach einer guten Viertelstunde (Spielstand 4:2 für die Hausherren) waren gerade mal sechs „Buden“ gefallen. Danach zogen die Rot-Weißen auf 8:3 davon (26. Minute), aber die Handbremse im Landshuter Spiel löste sich immer noch nicht. Bis zur Pausensirene gelang nur noch ein Treffer. Zum Glück für das Sedivec-Team machten es die Oberbayern bei Ballbesitz noch schlechter – was sich im Halbzeitstand von 9:5 widerspiegelte. Beiderseits kerniges Zupacken in der Deckung, toleriert von den Augsburger Schiedsrichter-Routiniers Harald Schweizer und Herbert Vornehm, war auch im zweiten Durchgang angesagt. Mit dem Unterschied, dass die Niederbayern jetzt besser in ihr Gegenstoß-Spiel kamen. Doch nach wie vor haperte es selbst bei freien Würfen an der Chancenauswertung. Mehr als plus vier kamen die Rot-Weißen nicht weg (13:9, 14:10/49.) und konnten sich damit bis in die Schlussphase hinein ihres Sieges nicht sicher sein. Das war erst der Fall, als „Matze“ Müller, „Hansi“ Christ, Daniel Scheinengraber mit einem cool verwandelten Siebenmeter und Nico Moritz mit einem Unterzahltor – Michal Pich saß eine Strafzeit ab – bis zur 57. Minute das Ergebnis für Landshut auf 18:13 hochschraubten. Den beiden Spezln aus der Kosovo-Auswahl, Florim Hoxha (Anzing) und Enis Kabashi (TGL), blieb es vorbehalten, den Schlusspunkt hinter dieses torarme Südderby zu setzen.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Sigl, Murgg; Sedivec jun., Christ (3), Gretsch (3), Scheibengraber (2/1), Müller (6), Auernhammer (1), Moritz (1), Kabashi (3), Pich, Berndl, Ruckdäschel (1). -fe-

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