Handball Herren1: Blutleer und kopflos

Einfach gruselig: TG Mipa schlittert nach bislang schwächster Saisonleistung in 19:31 (9:14)-Heimdebakel gegen Rimpar II

 

Eigentlich war Halloween ja schon vier Tage vorher. Doch die Vorstellung der Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut am Samstag gegen die „Zweite“ der SG DJK Rimpar kam ähnlich gruselig daher wie ein paar Abende zuvor so mancher Halloween-Maschkera: Blutleer und kopflos schlitterten die Hausherren nach ihrer bislang schwächsten Saisonleistung in ein 19:31 (9:14)-Heimdebakel und sitzen mit nunmehr 2:14 Punkten als Vorletzter tief im Tabellenkeller des bayerischen Handball-Oberhauses fest. Für TGL-Trainer Milan Sedivec gab es hinterher keine Ausreden mehr: „Bessere Leute als heute haben wir nicht. Aber es fehlte der Wille, dort hinzugehen, wo es weh tat, nach Ballverlusten konsequent zurückzuarbeiten und die Konter des Gegners zu unterbinden“, erkannte der Übungsleiter. Sedivec hatte nach Dominik Abeltshauser und Stefan Axthaler – bereits in der Vorwoche – am Samstag auch den aus beruflichen Gründen drei Monate pausierenden Lukas Sigl ins Team zurückgeholt.

 

Der Torhüter avancierte mit nur einem Training neben Stefan Axthaler zum besten Spieler seiner Mannschaft und verhinderte für sie noch größeren Flurschaden. Am „schwarzen Handballabend“ der TG Mipa konnte er trotzdem nichts ändern. Denn mit Fehlwürfen und Fehlpässen luden die Gastgeber die Mainfranken von Beginn an zum Kontern ein. Nur beim 1:0 führte die TGL, war in der Folge immer im Rückstand. Nach dem verpatzten Start (1:4) nahm Sedivec bereits in der sechsten Minute seine Auszeit, versuchte sein Team danach mit zahlreichen Wechseln und taktischen Maßnahmen wie „Manndeckung“ gegen SG-Spielmacher Andreas Paul, der ebenso wie Philipp Meyer acht Mal traf, oder siebter Feldspieler anstelle des Torwarts auf Kurs zu bringen – vergeblich. Nur einmal, als die Landshuter zwischen der 15. und 29. Minute von 3:8 auf 9:12 aufholten, keimte leise Hoffnung bei den Hausherren auf. Doch die Wende kam weder zur Halbzeit (9:14) noch nach dem Wiederbeginn. Das lag freilich nicht nur an einer indisponierten TG Mipa, sondern auch an einer sehr kompakt auftretenden Zweitligareserve. Die wirkte nicht wie eine U 23-Truppe, sondern spielte abgezockt ihren Streifen herunter.

 

 

Über 10:18 (37.), 13:21 (45.), 16:27 (53.) und 17:31 (58.) ging’s für Landshut munter den Bach runter. Resignation machte sich unter den Sedivec-Jungs breit, nur Stefan Axthaler versuchte, sich mit Einzelaktionen gegen eine Abfuhr mit beinahe historischen Ausmaßen zu stemmen: „Vielleicht haben wir ja so eine Watsch’n gebraucht. Denn jetzt muss auch dem Letzten klar sein, was für uns die Stunde im Abstiegskampf geschlagen hat“, meinte Axthaler nach der rot-weißen Horror-Show. Und sein langjähriger Weggefährte und Rückraum-Pendant Dominik Abeltshauser pflichtete ihm bei: „Wir wissen, dass wir alle Handball spielen können. Aber das muss die Mannschaft endlich auch mal zeigen.“ Am besten schon am kommenden Samstag ab 20 Uhr. Da steht für die Niederbayern (13.) beim nur einen Platz und zwei Zähler besseren Aufsteiger TSV Ottobeuren bereits das nächste Spiel um gefühlte vier Punkte an.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Sigl; Christ, Gretsch, Abeltshauser (4/3), Scheibengraber, Müller (3), Auernhammer (1), Axthaler (6), Obermayr, Pich (3), Ruckdäschel 1), Moritz (1). -fe-

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