Handball Herren1: Enis Kabashi und Co. zünden nach der Pause den Turbo

Handballer der TG Mipa gewinnen beim Bayernliga-Schlusslicht Würm Mitte nach 13:16-Halbzeitrückstand am Ende deutlich mit 34:25

Beim Bayernliga-Schlusslicht HSG Würm Mitte schien sich am Samstag bei den Handballern der TG Mipa Landshut das sogenannte „Eichenau-Syndriom“, will heißen die Landshuter Negativserie gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel, nahtlos fortzusetzen. Bei einem 13:16-Rückstand zur Pause drohten sich die schlimmsten Vorahnungen von TG-Trainer Markus Böhner zu bestätigen. Doch bei seiner „Kabinenpredigt“ dürfte der Übungsleiter dann seinen „müden Kriegern“ ordentlich Beine gemacht haben. Jedenfalls zündeten diese nach dem Wiederbeginn den Turbo und gewannen am Ende klar mit 34:25. „Kompliment an meine Mannschaft, sie hat die zweite Halbzeit mit 21:9 gewonnen. Das war stark“, gab sich der Chefanweiser am Ende versöhnlich.
Überschattet wurde die Partie von einem schweren Unfall. Kurz nach dem Seitenwechsel (35. Minute) prallte Tobias Beckmann bei einer Angriffsaktion mit dem Landshuter Enis Kabashi zusammen und stürzte danach so unglücklich, dass er sich vermutlich einen mehrfachen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog. Die Partie wurde daraufhin minutenlang unterbrochen, ehe der Unglücksrabe – für Kabashi hatte dieser Vorfalll zum Glück keine größeren Folgen – ins Krankenhaus gebracht werden konnte. „Wir standen da alle unter Schock, aber für die Gastgeber war das natürlich besonders bitter“, wollte Markus Böhner den negativen Einfluss für die HSG auf den weiteren Spielverlauf gar nicht verhehlen. In der ersten Hälfte hatte der bereits feststehende Absteiger frei von der Leber weg aufgespielt und vor allem Serigne Mbodji machte den Niederbayern Riesenprobleme. Die Gastgeber lagen bis auf die Anfangsphase (3:4/8. Minute) im ersten Akt immer mit bis zu vier Toren vorne und die pomadigen Gäste mussten zur Pause einen 16:13-Rückstand quittieren. Zum Wiederbeginn nahm Böhner dann einige Umstellungen vor, spielte jetzt mit einer 5:1-Abwehr, um HSG-Spielmacher Mbodji zuächst am diie „kurze Leine“ und später per Pressdeckung ganz aus dem Spiel zu nehmen. Das verfehlte seine Wirkung nicht: Der auf die Rückraum-Mittepositionn beorderte Enis Kabashi nahm das Heft jetzt fest in die Hand, rief laut seinem Trainer die beste Saisonleistung ab und leitete die Wende für den Gast ein. Da Lukas Sigl und „Monte“ Schindlbeck in der Defensive eine Bank waren, Daniel Scheibengraber trotz Verletzungsproblemen volle Power gab, Markus „Ralle“ Auernhammer auf der Außenbahn seine Ladehemmung überwand und Lukas Eichinger zu alter Treffsicherheit zurückfand, kam der „TG-Express“ jetzt richtig ins Rollen. Es dauerte allerdings bis zur 43. Minute, ehe die „Würmler“ erstmals eingeholt waren (21:21). Auernhammers 22:23 in der 47. Minute bedeutete dann die erste Landshuter Führung in der zweiten Halbzeit. In der Folge handelte sich zwar Schindlbeck eine rote Karte ein (52.), doch davon ließ sich das Team um den zwölffachen Torschützen Enis Kabashi niicht mehr vom Siegkurs abbringen und tütete über 25:23, 30:25 (56.) und 34:25 (Endstand) den Pflichtzweier ein. Wie wichtig der für den Tabellenachten (20:24 Punkte) war, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse der Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, TSV Haunstetten (10./18:28), der ziemlich überraschend Waldbüttelbrunn schlug, und TSV Rothenburg (12./17:29), der in Eichenau gewann. Damit ist für die Böhner-Truppe am Samstag (20 Uhr, Sportzentrum West) im schweren Heimspiel gegen Rimpar II wieder reichlich Druck auf dem Kessel. Zumal der Rekordschütze vom Samstag, Enis Kabashi, am kommenden Wochenende wegen des EM-Qualifikationsspiels seiner kosovarischen Nationalmannschaft fehlen wird.
TG Mipa Lanshut (Tore/davon Siebenmeter): Sigl, Adrian Müller, Petran; Schindlbeck (1), Christ, Scheibengraber (4/1), Matthias Müller (3), Auernhammer (2) , Freund (3), Kabashi (12/1), Obermayr (3), Eichinger (6/2). -fe-

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