Beim wiedererstarkten Tabellenletzten Würm-Mitte stehen die Landshuter Bayernliga-Handballer vor einem äußerst undankbaren Job
Mit den Underdogs ist es im Mannschaftssport so eine Sache: Wenn alles schon entschieden ist, der Abstieg feststeht und der zuvor so schwer auf dem gesamten Kollektiv lastende Druck urplötzlich abfällt, erwachen die vermeintlich Totgesagten urplötzlich zu neuem Leben. So geschehen mit der HSG Würm-Mitte, am Samstag (19.30 Uhr, Realschulsporthalle Gräfelfing) Gastgeber für die Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut. Nachdem für den Tabellenletzten (14./7:37 Punkte) der Klassenerhalt auch rechnerisch nicht mehr möglich war, gewann das Team aus dem Münchner Westen beim Lokalrivalen Eichenauer SV mit 29:28 und schlug sich eine Woche darauf gegen den ungeschlagenen Meister Bad Neustadt bei der 18:21-Heimniedelrage mehr als achtbar. Umso höher ist nun für die Truope von HSG-Trainer Markus Wuttke der Motivationsgrad gegen den Gast aus Niederbayern: Der soll für die Würmtaler 20:29-Schlappe in Landshut büßen, um damit dem ungeliebten Nachbarn, Mitauf- und wieder Mitabsteiger Eichenau (13./8:36) endlich die „rote Laterne“ verpassen zu können. Beim Wort „Eichenau“ wiederum kommt bei TGL-Trainer Markus Böhner das Frustgen hoch: „Vier Punkte haben wir gegen diese Mannschaft verloren. Für mich ein absolutes No Go.“ Logo. Denn ohne ihre die beiden Blackouts in den Spielen gegen den Neuling, der genauso wie Würm-Mitte über ein einjähriges Gastspiel in der vierthöchsten Spielklasse nicht hinauskommen wird, könnten die Rot-Weißen jetzt entspannt den Bayernliga-Endspurt genießen. So aber beträgt das Polster des Tabellenachten (18:24) zum TSV Haunstetten auf dem ersten möglichen Abstiegsplatz elf (16:28) nach wie vor nur beunruhigende zwei Zähler. Es gilt also für die Landshuter, das „Eichenau-Syndrom“ überwinden, den undankbaren Job im Münchner Westen zu erledigen und zu gewinnen. Irgendwie – denn im Handball werden nun mal keine Schönheitspreise vergeben. „Wir Trainer haben in der Vorbereitung alles versucht, um der Mannschaft die richtige Einstellung einzubläuen, es mal mit Zuckerbrot, mal mit Peitsche probiert. Aber umsetzen müssen es letztlich die Spieler auf der Platte selber“, sagt der TG-Chefanweiser. Ausreden zählen für ihn nicht. Klar: Der Abnutzungskampf hinterlässt zum Ende einer langen Saison auch im Landshuter Lager zunehmend seine Spuren. Spieler wie Enis Kabashi, Dani Scheibengraber, „Monte“ Schindlbeck, Felix Freund, „Spitz“ Eichinger oder „Matze“ Müller sind angeschlagen, laufen seit Wochen auf der „letzten Rille“. Tobi Gretsch – der allerdings unbedingt in dieser Spielzeit nochmal eingreifen will – und Nico Moritz fallen mit schweren Verletzungen ganz aus. Doch es gibt kaum ein Handballteam, das in der jetzigen Phase der Saison nicht mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Somit heißt es auch in Landshut: „Augen zu und durch!“
TG Mipa Landshut:: Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck, Christ, Scheibengraber, Matthias Müller, Auernhammer, Freund, Kabashi, Obermayr, Eichinger. -fe-