Handball Herren1: Premiere verpatzt TG Mipa vergeigt Saisonauftakt in der Handball-Bayernliga beim TSV Rothenburg mit 29:34 (18:18)

„Verpatzte Generalprobe – gelungene Premiere“, heißt es unter Theaterleuten. Übertragen auf den Handball, konnte im Umkehrschluss die TG Mipa Landshut bei ihrer Bayernliga-Saisonpremiere am Samstag beim TSV 2000 Rothenburg eigentlich nur schlecht aussehen. Denn die Truppe von Trainer Markus Böhner hatte zuvor fast schon beängstigend gute Testläufe hingelegt. Dass Vorbereitung und „Ernstfall“ zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe sind, musste auch Böhner bei seinem Comeback nach knapp zweieinhalb Jahren „Bayernliga-Entzug“ erkennen: Wie im Vorjahr (26:27) zogen die Niederbayern an der Tauber den Kürzeren – diesmal sogar mit 29:34 (18:18).

Der Landshuter Chefanweiser sprach hinterher von einer „vielleicht ein bissl zu hohen, aber verdienten“ Niederlage in einem „sehr komischen“ Spiel, bei dem Rothenburg gekämpft habe, während bei den Gästen doch zu viele mentale und physische „Ausfälle“ zu beklagen waren. Dabei lief es bei den heimstarken Mittelfranken in der ersten Halbzeit noch einigermaßen rund im Team der Rot-Weißen. Die kompensierten ihre unübersehbaren Deckungsschwächen mit viel Durchschlagskraft im Angriff und wandelten die anfängliche Rothenburger 4:2-Führung (9. Minute) in einen 16:14-Vorsprung um.

 

In dieser wichtigen Phase kurz vor der Halbzeit (26.) verwarfen die Landshuter bei einem freien Gegenstoß und mussten, anstatt sich ein komfortables Pausenpolster zuzulegen, in den Schlussminuten des ersten Aktes noch vier Gegentreffer zum 18:18-Ausgleich des TSV hinnehmen. Der nächste Nackenschlag folgte gleich nach dem Wiederbeginn (33.), als sich Lukas Eichinger, der bis dahin das TG-Offensivspiel unermüdlich angekurbelt hatte, für eine wohl etwas zu harte Abwehraktion von den Schiedsrichtern Wolfgang Balzer und Heiko Schreiner sofort „Rot“ abholte. „Mäx“ Böhner fehlten danach die Alternativen auf der Rückraum-Mitteposition, nachdem auch der noch angeschlagene Nico Moritz nicht dabei sein konnte.

 

Fortan lief bei den Dreihelmenstädtern nur noch wenig zusammen. Überhastete Abschlüsse im Angriff, eine löchrige Abwehr, bei der im Gegensatz zur ersten Hälfte auch die Torhüter keinen Zugriff mehr fanden, dazu unnötige Zweiminutenstrafen, die zusätzliche Hektik ins Spiel brachten, ließen im Gästelager wenig Freude aufkommen. Trotzdem blieb Landshut bis zur 54. Minute (29:27) auf Schlagdistanz. Ein von Matthias „Matze“ Müller versemmelter Siebenmeter und eine Zeitstrafe für Mark Hackmann brachten die Gäste dann endgültig auf die Verliererstraße. Weder der 15-fache (davon 6 Siebenmeter) Rothenburger Torschütze Andreas Kister noch sein Rückraumpartner Ivan Skaramuca (6) ließen sich von der von Böhner in der Schlussphase angeordneten 4:2-„Manndeckung“ stoppen . Die Hausherren erhöhten auf 34:28, ehe „Matze“ Müller noch etwas Ergebniskosmetik gelang.

 

TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Fejzovic, Murgg, Adrian Müller; Schindlbeck (2), Christ, Gretsch (4), Scheibengraber (2), Matthias Müller (9/1), Auernhammer, Freund, Kabashi (4), Hackmann, Obermayr (1), Eichinger (7/2). -fe-

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