Landshuter Handballer schlagen TSV Lohr mit 27:23 und bleiben verlustpunkfreier Bayernliga-Erster
Auf eines ist in dieser Handballsaison bei der TG Mipa Landshut Verlass: „Wir hatten in der Crunchtime auch diesmal ein paar Körner mehr als der Gegner“, wie Abteilungsleiter Jürgen Frank am Samstag den 27:23 (10:11)-Heimsieg seiner Mannschaft gegen den TSV Lohr kommentierte. Es war der vierte Erfolg im vierten Bayernligaspiel, mit dem die Schützlinge von TG-Trainer Markus Böhner ihren „Platz an der Sonne“ behaupteten. „Die physische Komponente hat am Schluss wieder für uns entschieden. Die harte Arbeit im Training, die von den Jungs selbst gefordert wird, macht sich bezahlt“, sagte der Landshuter Chefanweiser nach dem Match. Apropos hart: Beiderseits ging’s ordentlich zur Sache, die erfahrenen Augsburger Schiedsrichter Harald Schweizer und Herbert Vornehm ließen den Fight zweier Teams, die sich lange auf Augenhöhe begegneten, an der „langen Leine“ laufen (nur jeweils drei Zeitstrafen). Die Gastgeber gingen dahin, wo’s weh tat und mussten dort richtig einstecken: „Fast jeder meiner Spieler hat heute eine Blessur davongetragen“, berichtete Böhner. Der Einsatz lohnte sich – bereits vier Minuten vor dem Spielende erhoben sich die rund 350 Zuschauer von ihren Plätzen und spendeten Standing Ovations. „Sowas gab’s im Sportzentrum West schon lange nicht mehr“, staunte Abteilungschef Frank nicht schlecht. Besonders umjubelt: Der elffache Torschütze (darunter ein blitzsauberer Kempa-Trick) Daniel Scheibengraber und „Überraschungs-Comebacker“ Tobias Gretsch. Den wegen einer Gesichtsverletzung noch pausierenden „Langen“ hielt es in der Pause nicht mehr länger auf der Tribüne und er bat Böhner selbst um einen Einsatz. Der Trainer erfüllte Gretschs Wunsch und brachte den Rückraumhünen fast ausschließlich in der Abwehr. Die hatte fortan vor allem den Lohrer 2,03-Meter-Riesen am Kreis, Carlos Prieto, besser im Griff: Der spanische Altinternationale traf nur noch zweimal. In der ersten Halbzeit (10:11) wechselte die Führung mehrmals, kein Team konnte sich absetzen. Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren in diesem intensiven Handballfight dann meistens in der Verfolgerrolle. Kein Problem für die Böhner-Truppe: Die blieb dran an den Mainfranken, glich immer wieder aus – und wechselte wie fast schon gewohnt in den letzten zehn Minuten auf die Überholspur: Das SZ West glich einem Tollhaus, als Lukas Eichinger, Enis Kabashi (2), Daniel Scheibengraber und Matthias „Matze“ Müller von 22:22 (50.) auf 27:23 stellten und damit Seriensieg Nummer vier für Landshut fixierten.
TG Mipa (Tore/davon Siebenmeter): Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck (1), Christ (2), Gretsch, Scheibengraber (11), Matthias Müller (5), Auernhammer, Freund, Kabashi (3), Obermayr, Elezovic, Eichinger (4/2), Koprek (1). -fe-