Bei der Landshuter 39:40 (18:23)-Heimpleite gegen Bayernliga-Primus Erlangen-Bruck werden die Schiris zu Hauptdarstellern
„Weihnachtswunder“ knapp verpasst: Die Handballer der TG Mipa Landshut verfehlten am Samstag bei ihrer 39:40 (18:23)-Heimpleite gegen den verlustpunktfreien Bayernliga-Tabellenführer TV Erlangen-Bruck haarscharf einen Überraschungscoup. In dem munteren Scheibenschießen spielte das Schiedsrichtergespann auch mit und brachten die Landshuter Fans unter den rund 250 Zuschauern im Sportzentrum West mit „interessanten Entscheidungen“ (O-Ton des TG-Trainers Milan Sedivec, der ansonsten Schiri-Leistungen grundsätzlich nicht kommentiert) gegen sich auf. Negativ-Höhepunkt aus Hausherrensicht war in der letzten Minute der vermeintliche 40:40-Ausgleichstreffer von Daniel Scheibengraber, dem wegen eines Stürmerfouls die Anerkennung verweigert wurde. Bereits in der ersten Hälfte hatte das Gespann aus dem Allgäu für einige Aufreger gesorgt. So handelte sich Tobias Gretsch nach drei umstrittenen Zeitstrafen schon in der 29. Minute „Rot“ ein. „Die Schiedsrichter waren heute Abend nicht gerade eure Freunde“, bestätigte selbst ein Erlanger Anhänger den Gastgebern. Letztere konnten zwar die Torfabrik der Liga auch nicht ins Stottern bringen, zeigten bei dem Offensiv-Spektakel freilich erstaunliche Durchschlagskraft. „Wir haben trotz schier aussichtsloser Rückstände nie aufgesteckt und ins Spiel zurückgefunden. Darauf müssen wir aufbauen“, machte TG-Abteilungsleiter Jürgen Frank seiner gebeutelten Mannschaft, die als Tabellenzwölfter mit 6:20 Punkten ins neue Jahr geht, Mut für die Rückrunde. Seinen Einstand bei den Rot-Weißen gab Torwart Joachim Murgg, der in den ersten 20 Minuten seine Klasse zeigte, dann aber vor der Erlanger Torflut passen musste und später von Matthias Elgeti abgelöst wurde. Dabei hatten die Hausherren beim offenen Schlagabtausch bis zur 15. Minute (13:12) sogar mehrmals vorgelegt.
Dann freilich bestraften die Brucker in altbekannter Manier jeden technischen Fehler oder Fehlwurf mit Kontertoren (15:20/23. Minute). Beim Fünf-Tore-Rückstand der TGL blieb’s bis zum Seitenwechsel (18:23), ehe der Primus gleich nach dem Wiederbeginn erst richtig loslegte: Ruckzuck zogen die Mittelfranken auf 20:29 davon (35.). TG-Coach Sedivec ließ daraufhin die bundesligaerprobten TVE-Spielmacher Steffan Meyer und Philipp Hirning (je sechs Tore) in Pressdeckung nehmen und prompt waren die scheinbar schon geschlagenen Niederbayern elf Minuten vor Schluss wieder dran (32:33). Das SZ West glich einem Tollhaus, als „Juppi“ Ruckdäschel zum 34:34 ausglich (51.) und „Hase“ Abeltshauser wenig später (53.) per Doppelschlag den erneuten Landshuter Rückstand sogar in eine 36:35-Führung umdrehte. Nach Stefan Axthalers Treffer zum 38:36-Vorsprung (55.) schien sich eine Sensation anzubahnen, die dann doch ausblieb: Daniel Scheibengraber warf das Sedivec-Team zwar nochmals in Front (39:38), aber in den verbleibenden anderthalb Minuten fixierten Sebastian Duscher mit seinem dritten Tor am Stück und Philipp Hirning den insgesamt mehr als glücklichen Gästesieg. „Wir leisteten uns in der entscheidenden Phase zu viele Fehler“, wollte Milan Sedivec am Ende nicht die Schiedsrichter dafür verantwortlich machen.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Sigl, Murgg; Christ (2), Gretsch (3), Abeltshauser (12/1), Scheibengraber (5), Auernhammer (1), Axthaler (9), Obermayr, Pich (2), Berndl (2), Ruckdäschel (3). -fe-