Beim „Grand ohne Vier“ muss jeder an seine Leistungsgrenze gehen
Zum Bayernliga-Auftakt beim TV Erlangen-Bruck fehlen bei der TG Mipa Freund, Moritz, Gretsch und Sigl
Es geht wieder los! Mit dem Auswärtsspiel beim TV Erlangen-Bruck beginnt für die TG Mipa Landshut am Samstag (18 Uhr, Karl-Heinz-Hiersemann-Halle) die achte Saison hintereinander in der Handball-Bayernliga. Beim Drittliga-Absteiger sieht TGL-Trainer Markus Böhner sein Team nicht unter Druck, denn die Gastgeber sind Favorit. Gleich am ersten Spieltag plagen die Landshuter nämlich wieder Personalsorgen. So fehlen die teils schon länger verletzten Felix Freund (eingeklemmter Nerv im Knie), Nico Moritz (Haarrisse in der Kniescheibe) und Tobias Gretsch, der kürzlich im Training einen Jochbeinbruch erlitt und trotz einer gut verlaufenen OP wohl bis Ende Oktober ausfällt. In Erlangen nicht dabeisein kann auch Torwart Lukas Sigl, der an seinem Studienort Halle/Saale noch Prüfungen schreiben muss. So kommt’s, dass bei den Rot-Weißen die einzigen echten Neuzugänge Dennis Weiland (Tor) und Ivan Koprek gleich zum Saisonauftakt ihre Bayernliga-Feuertaufe erleben. „Sie haben in der Vorbereitung überzeugt und können uns bestimmt weiterhelfen, wenn erst die Bindung zur Mannschaft und ihren Spielsysteme gegeben ist“, sagt Böhner. Lob zollt der Coach auch Daniel Scheibengraber und Enis Kabashi, deren „individueller Klasse“ die guten Testspielergebnisse – unter anderem zwei Turniersiege gegen Bayernliga-Konkurrenten – mitzuverdanken seien. Doch davon können sich die Landshuter ebenso wenig etwas kaufen wie vom 34:33-Sieg vor knapp 17 Monaten in Erlangen-Bruck beim letzten Bayernligaduell beider Kontrahenten. Damals stand „Brooklyn United“, wie sich die Mittelfranken nennen, längst als Meister und Aufsteiger fest, während die TG Mipa mit diesem Überraschungsoup dank eines überragenden Enis Kabashi (12/4 Tore) den Klassenerhalt endgültig sicherte. Am heutigen Samstagabend beginnt im Wortsinn alles wieder bei Null und die Karten werden neu gemischt. Beim „Grand ohne Vier“, um leicht abgewandelt im Terminus der Skatspeiler zu bleiben, „können wir wie gegen jede Bayernligamannschaft auch bei den Bruckern gewinnen, aber dafür muss bei uns jeder Spieler an die Leistungsgrenze gehen“, fordert „Mäx“ Böhner. Denn laut seinem Erlanger Kollegen Roland Nixdorf, der wie schon im Aufstiegsjahr gemeinsam mit Ben Ljevar auf der TVE-Bank Regie führt, haben sie in „Brooklyn“ mächtig „Bock auf die Bayernliga“ und „eine intensive Vorbereitung mit so vielen Trainingsspielen wie noch nie in der Vereinsgeschichte“ hinter sich. Zwar verließen einige Stammspieler den selbsternannten „etwas anderen Handballclub“, doch im weiten Mikrokosmos des Erlanger Handball-Universums fehlte es nicht an adäquaten Neuzugängem, die überwiegend aus der Bundesligaschmiede des großen Nachbarn HC Erlangen kommen. Zum Beispiel Torwart Philippe-Louis Golla oder Sebastian von der Burg.
TG Mipa Landshut: Weiland, Adrian Müller; Auernhammer, Christ, Obermayr, Schindlbeck, Scheibengraber, Kabashi, Eichinger, Matthias Müller, Koprek, Elezovic, Tschaak, Berndl, Forster. -fe-