Den Einstand in die neue Bayernliga-Saison 2017/18 haben die Handballer der TG Mipa Landshut vor Wochenfrist in Bayreuth verpatzt (22:25-Niederlage). Klar, dass zur Heimpremiere am heutigen Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum West gegen den VfL Günzburg nur ein Sieg zählt für den so optimistisch in die Spielzeit gestarteten Vorjahres-Vize.
Null Punkte nach dem ersten Spieltag – das treibt im Landshuter Lager noch niemandem Sorgenfalten auf die Stirn. Denn Auftaktniederlagen waren bei den Rot-Weißen in den vergangenen Jahren beinahe schon die Regel. Vor Jahresfrist vergeigten die Niederbayern zu Hause (22:24 gegen Waldbüttelbrunn), um dann zur erfolgreichsten Saison seit dem Wiederaufstieg durchzustarten. Das erste Trainerjahr von Milan Sediivec in Landshut begann 2015/16 sogar mit zwei Pleiten (26:29 in Haunstetten, 26:30 gegen HC Erlangen II) – am Ende liefen die Niederbayern auf Rang sechs ein. Genauso wie in der Spielzeit 2014/15, die mit einer 31:36-Heimschlappe gegen Waldbüttelbrunn denkbar schlecht anfing. Man muss in den Annalen schon vier Jahre zurückblättern, um auf einen Landshuter Einstandssieg zu treffen (29:28 zu Hause gegen Lohr).
So weit, so gut. Daraus einen Automatismus abzuleiten und zu glauben, das erste Heim-Match gegen den letztjährigen Beinahe-Absteiger sei ein Selbstläufer, wäre freilich fatal. Denn der schwäbische Traditionsverein, in besten Zeiten gar in der Bundesliga und im Europacup unterwegs, ist immer für eine Überraschung gut. Das bekamen die Sedivec-Jungs vor knapp elf Monaten am eigenen Leib zu spüren, als die Günzburger als frisch gebackener Aufsteiger nach einem wahren Landshuter „Fahrkarten-Festival“ mit 26:26 einen Punkt aus dem SZ West entführten. Dasselbe Kunststück gelang der Mannschaft von VfL-Trainer Stephan Hofmeister vor Wochenfrist beim im Sommer stark aufgerüsteten Meisterschafts-Topfavoriten DJK Waldbüttelbrunn (29:29), Die jeweils siebenfachen Torschützen Stefan Knittl und Pascal Buck sowie der eingewechselte Torwart Dennis Mendle, der nach dem Schlusssignal einen Siebenmeter parierte, waren die Garanten für den „Schwabenstreich“. Mit entsprechend breiter Brust werden die „Weinroten“ an der Sandnerstraße aufkreuzen.
Doch Coach Sedivec verspricht: „Wir werden wieder gut vorbereitet ins Spiel gehen und aus den Fehlern des Bayreuth-Matches lernen.“ Obwohl die TG-Erfolgsserie bei den Oberfranken riss, war der Tscheche mit seinem Team nicht unzufrieden. Auch, dass der Ex-Bayreuther Neuzugang Julian Ruckdäschel im Landshuter Trikot ein eher gebrauchtes Punktsopiel-Debüt gab, beunruhigte den Chefanweiser nicht: „Anstatt wie von mir gedacht Sicherheit ins Spiel zu bringen, wollte Juppi zuviel zeigen bei HaSpo, die dort natürlich genau wissen, wie er spielt. Aber seine Zeit kommt noch“, stellt sich Sedivec vor seinen Routinier. Einer, der in Bayreuth gut in die Spielmacherrolle hineinwuchs und dafür genauso wie Torwart-Methusalem Matthias Elgeti sogar vom Gegner Lob einheimste, war Youngster Nico Moritz. Er gehört zu jener Spielergeneration, auf die Milan Sedivec langfristig baut. Seine Mannschaft sieht der TG-Trainer trotz der Startschlappe wie schon in den meistens überzeugenden Testspielen auf einen guten Weg: „Wir müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten in der Abwehr klären und im Angriff mehr Geduld haben, den Ball länger laufen lassen“, weiß Milan Sedivec um die Schwachstellen. Wenn es die abzustellen gelingt, sollten heute Abend die ersten Saisonpunkte in Landshut bleiben.
TG Mipa Landshut: Elgeti, Hanel; Sedivec jun., Christ, Gretsch, Scheibengraber, Müller, Auernhammer, Moritz, Kabashi, Obermayr, Pich, Berndl, Ruckdäschel. -fe-