Jubel, Trubel, Heiterkeit bei der TG Mipa
Ersatzgeschwächter Handball-Bayernligist sorgt mit Heimcoup gegen Waldbüttelbrunn für faustdicke Überraschung
Eine Woche vor dem Faschings-Endspurt herrschte am Samstagabend bei der TG Mipa Landshut Jubel, Trubel, Heiterkeit: Schon Minuten vor Schluss, als sich der 34:26 (13:15)-Überraschungscoup der heimischen Bayernliga-Handballer gegen den Tabellenzeiten DJK Waldbüttelbrunn bereits abzeichnete, hielt es keinen mehr der rund 350 Zuschauer im Sportzentrum West auf den Sitzen. „Die Jungs kämpften heute für ihre verletzten beziehungsweise erkrankten Teamkollegen Tobias Gretsch und Nico Moritz“, war TG-Abteilungsleiter Jürgen Frank beeindruckt von der bisher wohl besten Saisonvorstellung seiner Handballer. Nur zu Hause am Liveticker mitfiebern und mitleiden konnte derweil Trainer Markus Böhner, den ebenfalls die spätwinterliche Grippewelle erwischt hatte. Böhners Vertreter als Chefcoach, Rolf Schneider, fehlten nach der denkwürdigen Partie fast die Worte: „Wir haben die zweite Halbzeit mit zehn Toren gewonnen – was soll man dazu sagen. Nur soviel: Jeder von uns glaubte heute an sich, wir hatten eine sehr gute Trefferquote und ich habe zu keiner Minute am Sieg gezweifelt.“ Schneider verteilte ein Pauschallob an seine Mannschaft und wollte keinen Spieler hervorheben. Doch nach dem Ausfall von Gretsch und Moritz auf der zentralen Abwehr- respektive Spielmacherposition schlug am Samstag neben dem zehnfachen Torschützen Matthias „Matze“ Müller vor allem die Stunde von Lukas Eichinger. Der Ex-Simbacher hielt auf Rückraum Mitte nicht nur die Fäden in der Hand, sondern netzte auch selbst sieben Mal (davon zweimal vom Siebenmeterpunkt) ein. Hart, aber fair ging’s in dem intensiven Duell, bei dem die Augsburger Schiri-Routiniers Harald Schweizer und Herbert Vornehm mit insgesamt fünf Zeitstrafen (davon drei für die Gäste) auskamen, beiderseits zu Werke. Beispiel gefällig? Bitte sehr! In der 40. Minute zog sich DJK-Regisseur und „Motivationsmonster“ (O-Ton Jürgen Frank) Manuel Feitz bei einem Zweikampf einen tiefen Cut am Auge zu. Mangels geeignetem medizinischen Personal auf der Gästebank verarztete TG-Physio Dirk Mahler zusammen mit Landshuts Vereinsarzt und Abteilungs-Vize Marco Kropf den Waldbüttelbrunner, der danach weiterspielen konnte. In der ersten Halbzeit wechselte die Führung mehrmals mit leichten Vorteilen für „Wabü“, das allerdings während der gesamten ersten 30 Minuten wie zur Pause (13:15) nicht mehr als um zwei Tore weg kam. Die Hausherren legten dann in der zweiten Hälfte noch eine Schippe drauf. Flugs gelang der Ausgleich (15:15/33.), aber es dauerte bis zur 43. Minute (20:19), ehe die Rot-Weißen erstmals seit dem 9:8 (16.) wieder in Front lagen. Die Vorentscheidung dann zwischen der 49. und 53. Minute, als die Niederbayern einen 4:0-Lauf von 24:22 auf 28:22 hinlegten. Getragen von einer Begeisterungswelle, spielten sich die Dreihelmenstädter jetzt in einen richtigen Rausch. Den umjubelten Schlusspunkt setzte bei seinem Bayernliga-Debüt A-Junior Florian Hochholzner mit dem 34:26.
Nach der zweiwöchigen Faschingspause kann die Turngemeinde nun als Tabellenneunter (14:20 Punkte) am 9. März beim Vorletzten Eichenau einen weiteren Schritt ins gesicherte Mittelfeld zurücklegen.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Lukas Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck (1), Christ, Scheibengraber (4), Matthias Müller (10), Auernhammer (2), Freund (5), Kabashi, Hackmann, Obermayr (4), Eichinger (7/2), Berndl, Hochholzner (1). -fe-