Landshuter Bayernliga-Handballer ziehen in letzter Sekunde gegen den VfL Günzburg mit 29:30 (11:12) den Kürzeren
Sowas nennt man wohl einen klassischen Fehlstart: Die Bayernliga-Handballer der TG Mipa Landshut vergeigten am Samstag vor rund 400 Zuschauern im Sportzentrum West ihre Heimpremiere und zogen auch im zweiten Saisonspiel den Kürzeren – diesmal mit 29:30 (11:12) gegen den VfL Günzburg. TGL-Trainer Milan Sedivec wollte hinterher trotzdem nicht alles schlecht reden: „Ich wusste, dass es gegen Günzburg ein schweres Spiel werden würde. Wir haben uns gegenüber der 22:25-Auftaktniederlage in Bayreuth gesteigert und am Schluss durch individuelle Fehler verloren. Meinen jungen Leuten kann ich keinen Vorwurf machen.
In solchen Situationen müssen die erfahrenen Spieler Verantwortung übernehmen“, kommentierte der Coach das reichlich unclevere Verhalten seiner Schützlinge in der Schlussphase. In dem etwas kuriosen Match war in der Landshuter Offensive in der ersten Halbzeit noch reichlich Sand im Getriebe. Dafür knüpfte die TGL in der Abwehr an ihre alte Stärke an und ließ die Gäste kaum zur Entfaltung kommen. „Ball verkehrt“ dann nach dem Wiederbeginn, als die Landshuter die offensive Abwehr der Schwaben förmlich auseinander nahmen und Tore plötzlich wie reife Früchte fielen. Dafür präsentierte sich auf einmal der Landshuter Abwehrverband löchrig wie Schweizer Käse und kassierte vor allem im Innenblock leichte Tore aus der zweiten Reihe. TG-Torwartoldie Matthias Elgeti hielt zwar, was zu halten war, wurde aber von seinen Vorderleuten, die vorrangig den Günzburger Scharfschützen Pacal Buck (7 Tore) und Manuel Scholz (5) viel zu viele Freiräume ließen, mehrmals schmählich im Stich gelassen.
Doch der Reihe nach: Tore blieben zu Beginn des Spiels zunächst Mangelware, Nach der anfänglichen Landshuter Führung (2:0, 3:1) legten die Gäste ab der 10. Minute (3:4) immer vor, am deutlichsten beim 7:10 (22.). Aber nicht zuletzt durch Jungspund Daniel Scheibengraber, der im rechten Rückraum mit einer ebenso couragierten Vostellung aufwartete wie sein kaum älterer Nebenmann Nico Moritz, blieben die Rot-Weißen dran. Enis Kabashi glich zum 11:11 aus, ehe Buck praktisch mit der Pausensirene die knappe Gästeführung fixierte. Richtig Fahrt auf nahm die Partie dann nach dem Wiederbeginn. Bei den Landshutern ging nun mit erster und zweiter Angriffswelle die Post ab. Beim 17:15 (37.) legten sie erstmals wieder zwei Treffer vor. Als die Führung Mitte der zweiten Hälfte auf komfortable fünf Tore anwuchs (24:19/45.) und auch in der 52. Minute (27:23) noch recht beruhigend war, schienen alle Messen gelesen. Doch im Endspurt der nun immer hektischer werdenden Begegnung zeigte der VfL, dass sein überraschender Punktgewinn in Waldbüttelbrunn kein Zufallsprodukt war und bestrafte einige falsche Wurfentscheidungen der Hausherren sowie deren Deckungsschwächen konsequent. In den letzten knapp vier Minuten gelang den Sedivec-Schützlingen kein Treffer mehr, während Nicolai Jensen (2), Pascal Buck und Manuel Scholz einlochten und damit praktisch mit der Schlusssirene wie in der Vorsaison (26:26) für einen Coup im SZ West sorgten.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Elgeti, Hanel; Sedivec jun., Christ (7), Gretsch (5), Scheibengraber (4/1), Müller (4), Auernhammer, Moritz, Kabashi (9), Obermayr, Pich, Berndl, Ruckdäschel. -fe-