Landshuter Bayernliga-Handballer kassieren beim 24:24 in Lohr Ausgleich in letzter Sekunde
Für die TG Mipa Landshut bleibt’s spannend im Abstiegskampf der Handball-Bayernliga: Beim akut mitgefährdeten TSV Lohr kassierten die Rot-Weißen am Samstagabend den 24:24-Ausgleich in letzter Sekunde. Zwar sind die Niederbayern nun im 14er-Tableau mit 20:26 Punkten nach wie vor auf Position sieben zu finden, doch drei Spieltage vor Saisonschluss schrumpfte der Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz auf zwei Zähler zusammen. „Wir haben heute durch einen Schülerfehler einen Punkt verschenkt, der uns in der Endabrechnung hoffentlich nicht zum Ligaerhalt fehlen wird“, ärgerte sich TGL-Trainer Milan Sedivec über den leichtfertig aus der Hand gegebenen Auswärtssieg.
Dabei ging der Matchplan des Landshuter Chefanweisers über weite Strecken der Partie auf. Mit Joachim Murgg im Tor, Matthias Müller, Julian Ruckdäschel und Enis Kabashi im Rückraum, Tobias Gretsch und Johannes Christ auf den Außenpositionen sowie Florian Obermayr am Kreis kamen die Gäste gut ins Spiel und führten bis zur 13. Minute mit 6:3. Doch dann erreichten auch die Hausherren ihre Betriebstemperatur in legten beim 7:6 in der 17. Minute erstmals vor. Ins Landshuter Angriffsspiel hatten sich nach dem vielversprechenden Beginn doch einige Fehler eingeschlichen. Fortan gab’s einen typischen Abstiegsfight, bei dem sich kein Team richtig absetzen konnte. Das Pausenergebnis von 13:12 für den TSV Lohr hätte genauso gut auch umgekehrt lauten können. Sehr ausgeglichen verlief lange Zeit auch die zweite Hälfte, in der Adrian Müller im Gästekasten „Josch“ Murgg ablöste. Mit einem 3:0-Lauf wandelten „Hansi“ Christ, „Juppi“ Ruckdäschel und Michal Pich den Rückstand in eine 15:13-Führung für die Gäste um (35.). Die kampfstarken Unterfranken zeigten sich von ihrem Fehlstart in die zweite Halbzeit allerdings unbeeindruckt und glichen beim 17:17 (45.) wieder aus. Vor allem die altbekannten „Torschützen vom Dienst“ auf Seiten des TSV, Janis Gremzde (sieben Treffer) und „Bob“ Zeleny (fünf), bereiteten der TG-Abwehr einige Schwierigkeiten. Trotzdem schien dann in der Schlussphase das Pendel doch zugunsten der Dreihelmenstädter auszuschlagen. Das Sedivec-Team machte Tempo und zog binnen dreieinhalb Minuten nach Toren von „Matze“ Müller, Daniel Scheibengraber und Markus Auernhammer vom 19:19 auf 22:19 davon (51.). Das Landshuter Drei-Tore-Polster hatte bis zur 54. Minute (23:20) Bestand. Aber nach einer Auszeit setzte Hausherrentrainer Bernd Becker alles auf eine Karte. Ein Zeleny-Doppelschlag und ein Gremzde-Treffer bedeuteten den erneuten Gleichstand und in den beiden verbleibenden Spielminuten war die Spannung in der Spessarttorhalle fast unerträglich. Jungspund Dani Scheibengraber behielt die Nerven und lochte 43 Sekunden vor Ultimo zur Landshuter 24:23-Führung ein. Die TGL schien den wichtigen „Zweier“ endgültig in der Tasche zu haben, als die Gastgeber den darauffolgenden Angriff verschusselten und das Spielgerät ihrem Gast überlassen mussten. Doch dann leisteten sich die Rot-Weißen wenige Sekunden vor der Sirene in der eigenen Hälfte völlig ohne Not einen Fehlpass. „Das darf normalerweise nicht mal einer Kindermannschaft passieren“, schimpfte Coach Sedivec. Janis Gremzde nahm dieses Geschenk dankbar an und verwandelte praktisch mit dem Schlusssignal zum 24:24-Endstand. Der war für beide Teams eigentlich eine gefühlte Niederlage. „Sehr schade, aber wir müssen jetzt weiterkämpfen“, blickte Trainer Milan Sedivec gleich wieder nach vorne und richtete den Fokus auf das schwere Heimspiel seiner Truppe am Samstag (20 Uhr, Sportzentrum West) gegen den Rangvierten Friedberg.
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Murgg, Adrian Müller; Sedivec jun. (1/1), Christ (3), Scheibengraber (4), Matthias Müller (4), Auernhammer (1), Moritz, Kabashi (3), Obermayr (3), Pich (1), Berndl, Ruckdäschel (3). -fe-