TG Mipa ballert sich im Saisonfinale der Handball-Bayernliga vor 650 Zuschauern im SZ West mit 34:23 (13:10)-Heimsieg gegen Regensburg zum Klassenerhalt
Ende gut, alles gut! Die TG Mipa Landshut hat auch das „verflixte siebte Jahr“ in der Handball-Bayernliga überstanden und sicherte sich beim letzten Saisonspieltag am Samstagabend mit einem 34:23 (13:10)-Kantersieg gegen die nicht mehr abstiegsgefährdeten SG Regensburg „Adler“ (7./23:29 Punkte) den Klassenerhalt. Im Schlussklassement machten die Rot-Weißen sogar mit 23:29 Zählern sogar noch einen Satz vom 9. auf den 7. Tabellenplatz, weil sie den Direktvergleich mit den punktgleichen Regensburgern dank ihres finalen Schützenfestes gewonnen hatten. Im dramatischen Fernduell um Platz zehn, der dann den Klassenerhalt bedeutet, wenn Bayernliga-Meister Bad Neustadt via Relegation den Sprung in Liga drei schaffen sollte, war der TSV Haunstetten der große Verlierer und hatte gegenüber dem punktgleichen (22:30) TSV Lohr im Direktvergleich um ein einziges Törchen den Kürzeren gezogen. Den Schwaben nutzte ihr 24:18-Heimsieg gegen Rimpar II ebenso wenig wie dem TSV Rothenburg der 28:24-Erfolg gegen Lohr – die Tauberstädter müssen als Zwölfter mit 21:31 Zählern genauso zurück in die Landesliga wie Haunstetten und die bereits seit Wochen fixen Wiederabsteiger Eichenau (10:42) und Würm-Mitte (7:45).
Die Landshuter hätte es also bei einer Heimpleite erwischt – doch dazu kam es letztlich nicht und entsprechend groß war hinterher die Erleichterung im TG-Lager: „Jetzt beseht endlich Planungssicherheit für die neue Saison“, machte Abteilungsleiter Jürgen Frank keinen Hehl daraus, dass bei einem Absturz in die Landesliga einige Leistungsträger nicht zu halten gewesen wären: „Wenn heute in Liga vier Vereine mit Saisonetats im sechsstelligen Bereich operieren, können und wollen wir mit solchen horrenden Summen einfach nicht mithalten. Da kommt man sich nur noch vor wie Don Quixote im Kampf gegen Windmühlen“, schwang bei Spartenchef Frank bei aller Freude über den Ligaverbleib ein Schuss Nachdenklichkeit mit. „Wir können stolz darauf sein, was diese Mannschaft erreicht hat. Mit Ausnahme von Enis Kabashi und Lukas Eichinger kommen alle Spieler aus Landshut. Leute wie Rolf Schneider oder Wolfe Zitterbart haben hier in den letzten Jahren super Arbeit geleistet“, stand Chefanweiser Böhner voll hinter dem Nachwuchskonzept des Vereins. Dass sich die heimischen Handballfans mit ihrer Mannschaft identifizieren, zeigt der Saison-Rekordbesuch von 650 Zuschauern, die zum „Endspiel“ gegen die SG Regensburg ins Sportzentrum West gekommen waren. Doch der Druck lastete in der ersten Halbzeit schwer auf den Schultern der zunächst übernervösen Gastgeber, bei denen Spieler wie Matthias „Matze“ Müller (trotzdem sechs Tore) angeschlagen aufliefen und Nico Moritz nach langer Verletzungspause ein Kurz-Comeback wagte. Landshut übernahm zwar immer die Führungsrolle, kam aber nicht mehr als um ein, zwei Tore weg, weil die Hausherren selbst hundertprozentige Einwurfchancen ungenutzt ließen beziehungsweise am blendend disponierten SG-Torhüter Bence Ciski scheiterten. Erst gegen Ende des ersten Aktes führten die Rot-Weißen etwas deutlicher (11:7, 12:8/24.), um dann mit einem 13:10-Vorsprung die Seiten zu wechseln. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann an einigen Stellschrauben gedreht“, nahm Böhner nun einige kleine taktische Umstellungen in der Abwehr vor. Die herausragenden Enis Kabashi und „Hansi“ Christ gemeinsam mit „Edeljjoker“ Stefan Axthaler (Böhner: „Ich bin froh, so einen Klassespieler in der Hinterhand zu haben“) sorgten nun vorrangig dafür, dass die Niederbayern rasch auf die Siegerstraße abbogen (21:12/40. Minute) und sich Entspannung im rot-weißen Lager breit machte. Dass dazu auch die Gäste, die bereits in der ersten Halbzeit damit begonnen hatten, munter in ganzen Mannschaftsblöcken durchzuwechseln, ihren Anteil beitrugen und das Spiel nun nicht mehr allzu ernst nahmen, wollte Böhner gar nicht verschweigen. Dies schmälerte aber die Leistung der Hausherren, die nahtlos an ihre gute Heimserie anknüpften und seit Anfang November 2018 im SZ West nicht mehr verloren haben, nicht im geringsten. Über Stationen wie 23:15 (46.) und 30:19 (55.) war es jetzt auch für die Gastgeber nur noch ein lockeres Schaulaufen, bei dem das Elf-Tore-Polster bis zur Schlusssirene Bestand hatte (34:23).
TG Mipa Landshut (Tore/davon Siebenmeter): Sigl, Adrian Müller; Schindlbeck, Christ (6), Gretsch (5), Matthias Müller (6), Auernhammer (2), Moritz (1), Stefan Axthaler (6/3), Kabashi (3), Obermayr (1), Elezovic (1), Eichinger (3/1), Berndl. -fe-